23.05.2020 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert erneut das Küsterhaus in Rheda-Wiedenbrück-St. Vit

Wiederherstellung der historischen Fußbodenbeläge und Türen

In diesen Tagen erreicht Ludger Vollenkemper vom Verein Dorf aktiv e.V. ein weiterer Vertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 17.500 Euro für die Wiederherstellung der historischen Fußbodenbeläge und Türen im 1658 errichteten Küsterhaus in Rheda-Wiedenbrück-St. Vit. Konkret werden im Backsteinteil der Küchenboden mit geborgenen, wiederverwendeten Fliesen, im Fachwerkteil der Deelenboden mit Anröchter Platten und im Backsteinteil die Reparatur und Instandsetzung der historischen Innentüren gefördert. Die DSD leistet damit ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Bereits vor drei Jahren hat die DSD die Fachwerksanierung und Dachinstandsetzung des Hauses mit 60.000 Euro unterstützt. Das künftig als Dorfgemeinschaftshaus genutzte Küsterhaus gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Das ehemalige Küsterhaus steht mitten im historischen Ortskern von St. Vit, dem lebendigen Dorf im Westen von Rheda-Wiedenbrück, gleich neben der barocken Pfarrkirche St. Vitus, dem Friedhof und einigen Streuobstwiesen. Es wurde für den in Wiedenbrück lebenden Pfarrer gebaut, weil im Ort Küsterwohnung, Schule und Übernachtungsmöglichkeit fehlten. Mit sich ändernder Nutzung wurde das Haus mehrfach umgebaut und erweitert.

Das eingeschossige Vierständer-Fachwerkhaus mit Chronogramm im Dielentorbogen wurde um 1900 durch ein rückwärtig quer angebautes, zweigeschossiges Backsteinhaus und einen Wirtschaftsteil erweitert. In der Mitte der Ostseite des Fachwerkgebäudes befindet sich eine geschosshohe, rundbogige Tordurchfahrt mit beschnitztem Sturzbogen und verbrettertem Giebeldreieck. Fast quadratische Gefache und gegenständige Ständer prägen die Fassaden. Ein Satteldach mit Sparrendachstuhl und doppelt stehendem Stuhl deckt den Bau.

Das Innere dominiert die hohe Deele mit Sandsteinplattenboden. Mächtige Kopfbänder steifen das Ständerwerk der Deckenbalkenkonstruktion aus. Die seitlichen Hillen sind ebenso erhalten wie bauzeitliche Türen und die Treppe. Im Massivanbau mit Mittelflur sind die Bodenfliesen bauzeitlich. Das Kammerfach hat man umgebaut, und die Lucht zur Zweigeschossigkeit verändert.