30.09.2020 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert erneut das Neue Haus von Haus Harkorten in Hagen

Wiederherstellung von Außenhülle und Innenraum

Mit einem Fördervertrag über 125.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr den Verein zur Förderung des Erhalts und der Entwicklung von Haus Harkorten e. V. bei der Wiederherstellung von Außenhülle und Innenraum des Neuen Hauses von Haus Harkorten in Hagen. Die Anlage gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die DSD engagierte sich bereits 2014 für die tragende Konstruktion des Ökonomiegebäudes und im vergangenen Jahr für die Sicherung des Neuen Hauses mit jeweils 80.000 Euro.

Das Ensemble Haus Harkorten besteht aus Wohn- und Wirtschaftsbauten des 17. und 18. Jahrhunderts an einem Stauteich. Zu erreichen ist die Anlage über eine Lindenallee.

Das stattliche Haupthaus besteht aus einem zweigeschossigen, holzverschindelten Wohnteil mit geschossweise auskragendem Giebel und hohem Satteldach. Etwas niedriger ist der dreischiffige Wirtschaftsteil mit Längsdiele und Ställen in den Seitenschiffen. In den Hallen über den Ställen lagerten vormals gewerbliche Erzeugnisse. Neben dem Tor im Wirtschaftsgiebel wurde in der nördlichen Traufwand ein weiteres Tor eingelassen, um den Frachtwagen die Ein- und Ausfahrt zu erleichtern.

Das "Neue Haus" wurde zusammen mit der Allee Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Es dokumentiert den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg der Familie. Das zweigeschossige, verschieferte Fachwerkgebäude erhebt sich über einem hohen, verputzen Bruchsteinsockel. Den unterkellerten Bau gliedern weiße stichbogige Sprossenfenster mit Schnitzwerk in den Verdachungen. Eine Freitreppe führt zum zweiflügeligen Stichbogenportal in der Hausmitte, ein beschnitztes Oberlicht bekrönt es. Die schwarze Verschieferung, das Weiß der Holzteile und das Grün der Fensterläden und der Tür bilden den für das bergische Barock typischen Farbdreiklang.

Über den beiden Mittelachsen erhebt sich in zwei Geschossen ein verschiefertes, mit einem Schweifgiebel abschließendes, von zwei Pilastern flankiertes Zwerchhaus mit einem dreiteiligen Fensterband und einem abschließenden großen, zweiflügeligen Fenster im Giebeldreieck. Im Inneren haben sich die Wohn- und Repräsentationsräume mit ihrer geschnitzten Ausstattung weitgehend original erhalten. Schäden finden sich an allen Bauteilen, das Fachwerkgerüst ist statisch gefährdet. Nässe und aufsteigende Feuchtigkeit verursachen aber auch Schäden im Dachstuhl und im Sockelbereich.