DSD fördert erneut die alte evangelische Kirche in Neustadt
Wandmalereien von überregionaler Bedeutung
Am Mittwoch, den 23. Mai 2018 um 14.30 Uhr überbringt Roswitha Chéret, Ortskuratorin Zweibrücken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort gemeinsam mit Dieter Noppenberger, dem Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung von Lotto Rheinland-Pfalz, an Pfarrer Frank Schuster einen symbolischen Fördervertrag über 10.000 Euro für die Restaurierung der Wandmalereien an der Nordwand der alten evangelischen Kirche in Neustadt an der Weinstraße und für die Sanierung von Rissen in der Ecke zur Westwand. Bereits vor zwei Jahren konnte die private Denkmalschutzstiftung dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, zwei Wandbilder an der Ostwand restaurieren helfen.
Die alte evangelische Kirche steht im Stadtteil Winzingen, nördlich der Innenstadt. Die turmlose Saalkirche erwuchs vermutlich aus einem spätkarolingischen Kirchenbau des 9. Jahrhunderts, der im 13./14. Jahrhundert grundlegend überarbeitet und in der Barockzeit zum Saalbau gestaltet wurde. Im Inneren blieben umfangreiche Reste gotischer Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert erhalten.
Diese Malereien wurden erst bei Umbauarbeiten 1982 wiederentdeckt. Die Umbaupläne wurden aufgegeben und die Bildzeugnisse freigelegt. In der Folgezeit blieb der Kirchenraum ungenutzt in einem Rohbauzustand. Um diesen Leerstand zu beseitigen, gründete sich 1996 eine Fördergemeinschaft, der es gelang, den Innenraum erneut kirchlich und kulturell nutzbar zu machen.
Nicht umgesetzt werden konnte dabei bisher die dauerhafte Sicherung der überregional bedeutsamen Wandmalereien. Nach der Freilegung verblassten sie zunehmend, während sich zugleich die Putzschichten abzulösen begannen. 2016 begann schließlich mit Hilfe der DSD die Restaurierung der gefährdeten Kunstwerke.
Die alte evangelische Kirche ist eines von über 160 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.