19.05.2020 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert erneut die Burg Antweiler in Mechernich

Burg Antweiler in Mechernich © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

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Backofen auf der Burg Antweiler in Mechernich © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

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Zwei Quadratmeter Königswinterer Steinbackofen

Im vergangenen Jahr konnte Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), den Fördervertrag über 10.000 Euro für die zimmermannsmäßige Reparatur von Fachwerkgerüst, Dachkonstruktion und Dachdeckung des in den einstigen Wehrturm eingebauten Backhauses der Burg Antweiler in Mechernich noch persönlich übergeben. Dieses Jahr erreicht Benedikt Freiherr Raitz von Frentz die Vertragsergänzung in Höhe von 15.000 Euro per Post. So kann sich die Restaurierung des Backofens jedoch nahtlos anschließen. Zudem leistet die DSD damit ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Der Wehrturm mit Backhaus gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Am Rand des Ortskerns von Antweiler liegt die einst von Wassergräben umschlossene Untere Burg. Von der Oberburg, die bis 1716 von der Deutzer Vogtei verwaltet wurde, ist heute nur noch der Rundturm erhalten. In der Unteren Burg residierten vermutlich ab dem 13. Jahrhundert die Vögte der Abtei Deutz und des Bonner Stifts Dietkirchen. Mitte des 14. Jahrhunderts entstand die Unterherrschaft Antweiler. 1488 fielen Vogtei und Herrschaft an die Herren von Ahr, die sie zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf zwei Linien aufteilten. Heute befindet sich die Untere Burg in Privateigentum.

An einen gotischen, aus Bruchstein errichteten, runden Wehrturm mit Schlüsselloch-Schießscharten wurde vermutlich im 19. Jahrhundert innerhalb der Burgmauer ein Backhaus angebaut. Ein gemeinsames Dach überspannt beide Bauteile. Der eingeschossige Fachwerkbau mit Backsteinausfachung erhebt sich auf hohem Natursteinsockel. Im Inneren hat sich ein Königswinterer Steinbackofen mit einer Backfläche von etwa zwei Quadratmetern aus dem Jahr 1846 erhalten. Hier wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts für die Dorfbewohner gebacken.

Die Unterburg ist eine Niederungsburg aus dem 14. Jahrhundert, die in den beiden darauffolgenden Jahrhunderten umgebaut wurde. Die heutige Anlage stammt weitgehend aus dem frühen 16. Jahrhundert. Sie besteht aus den Wirtschaftsbauten und einem aus Bruchstein errichteten, zweigeschossig-langgestreckten Wohnhaus mit schiefergedecktem Dach. Das Wohnhaus aus einem Torflügel des frühen 16. Jahrhunderts, den man an einen älteren runden Eckturm angebaut hatte. Die jetzige Außenmauer der Vorburg steht auf der Wehrmauer des 14. Jahrhunderts. Innen wurde 1728 ein sogenanntes Halfenhaus angebaut. Die Hauptburg umschließt eine Ringmauer, die einst mit Türmen verstärkt war.