12.11.2018 – Berlin

DSD fördert erneut die Königin-Luise-Kirche in Schöneberg

Königin-Luise-Kirche in Schöneberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Purifizierter Innenraum blieb bestimmend

Erneut erhält die Königin-Luise-Kirche in Berlin-Schöneberg einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Diesmal stehen dank der Beck’schen Stiftung und der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro für die Instandsetzung der Kuppel und die Freilegung des Innenwandbilds „Bergpredigt“ zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag erhält Pfarrer Olaf Hansen in diesen Tagen.

Die evangelische Königin-Luise-Kirche bestimmt das städtebauliche Ensemble der „Roten Insel“ am Kreuzungspunkt des rombenförmig angelegten und von Wohnhausbauten der Jahrhundertwende umgebenen Gustav-Müller-Platzes. Die Grundsteinlegung erfolgte zum 100. Todestag der Königin Luise von Preußen, fertiggestellt wurde das Bauwerk nach nur 15 Monaten Bauzeit 1912 zum 136. Geburtstag der Namensgeberin. Die neubarocke Kirche ist ein bedeutendes Beispiel für den um 1910 wieder aufgegriffenen Altberliner Zentralbau des 18. Jahrhunderts. Das Gotteshaus kennzeichnen starke Bezüge zu der inzwischen verschwundenen Dreifaltigkeitskirche in der Friedrichstadt. Die Königin-Luise-Kirche gehört zu den über 180 Projekten, die die Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Die Königin-Luise-Kirche ist eine Kuppelkirche über achteckigem Grundriss. Der Innenraum ist über drei Haupteingänge und vier Treppenhäuser mit Nebeneingängen zugänglich. Der Altar liegt dem zur Kolonnenstraße hin ausgerichteten Haupteingang gegenüber. Eine erste Umgestaltung des Innenraums erfolgte 1928 durch die Anlegung von vier als Fresken gestalteten Wandbildern des Künstlers Hermann Sandkuhl an den konkaven Wandpfeilern auf der Rückseite der Treppenhäuser.

1962 wurde der Innenraum bei einer Renovierung durch den Berliner Architekten Siegfried Lohs umfassend purifiziert. Dies blieb für den Charakter des Gotteshauses bis heute bestimmend. Die Wandbilder verschwanden unter einem ungegliederten Wandputz. Mit Einbau eines großen Orgelprospekts auf der Südempore wurden die Fenster auf dieser Seite bis auf das Sakristeifenster geschlossen, wodurch der zentral orientierte Grundriss durchbrochen wurde. Die übrigen großflächigen Fenster an den Emporen wurden in der heute erhaltenen schlichten Gestaltung erneuert, während die nahezu unversehrte Fassade die bauzeitliche Gestaltung widerspiegelt. Eine letzte Veränderung erfuhr der Innenraum in den 1980er Jahren durch die Neugestaltung des Altarraums durch den Kladower Künstler Volkmar Haase.