09.12.2015 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert erneut Haus Brückhausen in Alverskirchen

Ganz im Sinne der Denkmalpflege

Kurzfassung: Einen fünften Fördervertrag, diesmal über 75.000 Euro, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Mauerwerksinstandsetzung und Restaurierung der Gewände und Brüstungen an der Ost- und Westseite von Haus Brückhausen in Everswinkel-Alverskirchen zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Franz Freiherr von Twickel in diesen Tagen. Das 1601 erbaute zweigeschossige Haus Brückhausen, ursprünglich eine Wasseranlage auf zwei Inseln, gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Haus Brückhausen in Everswinkel-Alverskirchen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Haus Brückhausen in Everswinkel-Alverskirchen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Langfassung: Einen fünften Fördervertrag, diesmal über 75.000 Euro, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Mauerwerksinstandsetzung und Restaurierung der Gewände und Brüstungen an der Ost- und Westseite von Haus Brückhausen in Everswinkel-Alverskirchen zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Franz Freiherr von Twickel in diesen Tagen. Die DSD hat die Erhaltung des Anwesens seit 2003 mit bisher insgesamt rund 96.000 Euro unterstützt.

Haus Brückhausen, seit dem 14. Jahrhundert als bischöfliches Lehen benannt, war ursprünglich als Wasseranlage auf zwei Inseln angelegt. Heute sind die Gräften zum größten Teil zugeschüttet. Die Erschließung erfolgt über eine westliche Brücke mit Torpfeilern aus der Zeit um 1721. Das Gebäude verkörpert mit seiner Spannung zwischen Backsteinmauerwerk und Sandsteingewänden sowie den Staffelgiebeln ein typisches Beispiel eines münsterländischen Herrenhauses der Spätrenaissance.

Errichtet wurde das zweigeschossige Herrenhaus 1601 hauptsächlich aus Backstein. Im Erdgeschossbereich finden sich noch Reste des Bruchsteinmauerwerks von einem Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert. Die Fassaden des Baus auf querrechteckigem Grundriss werden in sieben Achsen gegliedert.

Die Westseite als Hauptfassade zeigt im nördlichen Sockelbereich quadratische, von Natursteingewänden gerahmte kleine Fenster. Ein zweiflügeliges Portal mit Sandsteingewänden und einem Oberlicht öffnet den Giebel. Der Nordgiebel stammt aus der Renaissance und ist ein Dreistaffelgiebel mit Zahnschnittfries und kugelbesetzten Halbradaufsätzen. Der stark durchfensterte Südgiebel stammt aus dem Jahr 1728 und schließt mit einem Dreiecksgiebel auf der höchsten Firststufe ab. Sandsteinquader gliedern die Giebelecken. Die Ostseite des Hauses zeigt teilweise Fachwerk. Ein hohes Satteldach schließt den Bau. Im Inneren findet sich in dem 1728 umgebauten Saal eine stuckierte Balkendecke.

Die schmale hohe Spitze des Südgiebels hatte verschiedene statische Probleme. Sie war stark gefährdet und wurde nur durch den Dachstuhl in der Senkrechten gehalten. Die Abdeckungen des Giebels waren so desolat und nicht mit dem darunter liegenden Mauerwerk verbunden, dass die Schrägen des Giebels insgesamt mit neuen Sandsteinplatten versehen werden mussten, die wiederum mit Edelstahlklammern am Mauerwerk verbunden sind. Einige Sandsteingewände waren so verbraucht, dass teilweise Sandsteine komplett ausgewechselt werden mussten. Die Fenster des ersten Obergeschosses wurden nach Vorgaben der Denkmalschützer angefertigt.

Die Eigentümerfamilie setzt das Haus ganz im Sinne der Denkmalpflege stückweise instand und kann aus finanziellen Gründen nur das reparieren, was geschädigt ist. Haus Brückhausen gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.