20.11.2014 – Presse

DSD fördert erneut Schloss Overhagen in Lippstadt

Schule bleibt erhalten

KurzfassungIn diesen Tagen erreicht Andreas Rotthoff, Vorsitzender des Schulvereins Schloss Overhagen e.V., ein weiterer Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Damit stehen erneut 90.000 Euro für die Wiederherstellung des Hauptdachs von Schloss Overhagen in Lippstadt zur Verfügung. Das Schloss gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Schloss Overhagen in Lippstadt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Download

Schloss Overhagen in Lippstadt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz


Download

LangfassungMarode sind die Deckung des Haupthauses und die des südwestlichen Eckturmes. Die eindringende Nässe hat die Dachkonstruktion geschädigt. Partieller Schwammbefall ist aufgetreten. Konstruktive Schäden finden sich besonders an den Dachgauben und ihren Anschlüssen. Insbesondere an der feldseitigen Fassade zeigen sich großflächig Schäden an Putz- und Mauerwerk. Nun erreicht Andreas Rotthoff, Vorsitzender des Schulvereins Schloss Overhagen e.V., in diesen Tagen erneut ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Damit stehen weitere 90.000 Euro für die Wiederherstellung des Hauptdachs von Schloss Overhagen in Lippstadt im Landkreis Soest zur Verfügung.

Schloss Overhagen wurde 1619 von den Herren von Schorlemer im Stil der Lippe-Renaissance auf zwei umgräfteten Inseln errichtet. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude barock erweitert. Zum Schloss gelangt man über die südlich vorgelagerte Insel, die über eine dreibogige Natursteinbrücke erreichbar ist. Hier stehen seit 1718 massive eingeschossige und verputzte Wirtschaftsbauten, die hohe Walmdächer decken. Die Fenster und Rundbogentore werden von Sandsteingewänden gerahmt. Über eine zweite, mit Steinfiguren geschmückte Brücke gelangt man schließlich zur Hauptinsel. Auf der Ostseite liegt eine kleine Parkanlage. Westlich erhebt sich über einem hohen Kellergeschoss das langgestreckte zweigeschossige, auf drei Seiten von Gräften umgebene Schloss. Es wird gerahmt von Eckpavillontürmen mit hohen gestuften Barockhauben, die diagonal zum Hauptbaukörper versetzt sind. Die parkseitige, traufseitige Schaufassade zeigt auf Putz eine Gliederung aus roten Bändern, die mit geometrischen Formen in horizontaler und vertikaler Gliederung Beschlagwerkmotive der Renaissance aufnimmt. Zwischen die Rahmungen sind Diamantquader und figürliche Ziersteine, die Tierköpfe, menschliche Portraits und Fratzen zeigen, eingesetzt.

1735 baute man das Schloss um. Der Eingang wurde durch den Anbau eines Portalrisalits mit zweiflügeligem Portal und bekrönendem Dreiecksgiebel verändert. Gleichzeitig wurde im Inneren die Raumaufteilung verändert und mit einer Rokokoausstattung versehen. 1835 gestaltete man das Treppenhaus um und baute eine neue Haupttreppe ein. Um das Jahr 1850 erfolgte ein weiterer Umbau und eine Modernisierung des Inneren.

Bis 1945 lebte die Familie von Schorlemer im Schloss, die die Anlage 1962 auf 99 Jahre an einen Schulverein verpachtete, der ein privates Gymnasium mit 570 Schülern in seinen Räumen betreibt. Als Klassenzimmer wurden etwas vom Schloss entfernt Pavillonbauten errichtet. Im Haupthaus sind der Musiksaal, ein Theater und Probenräume untergebracht. Einige Räume sind vermietet.

Das Schlossensemble besitzt als Vertreter der Lippe-Renaissance besondere kunsthistorische und architektonische Bedeutung. Der Pachtvertrag sieht vor, dass das schon damals renovierungsbedürftige Gebäude von den Pächtern instandzusetzen und instandzuhalten sei. Der Schulverein, der sich allein über Elternspenden finanziert, hat angesichts der anstehenden Instandsetzungskosten eine Schließung des Gymnasiums erwogen. Doch unterstützt von der Elternschaft soll die Schule erhalten bleiben.

Schloss Overhagen gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.