Am südlichen Rand des Friedhofs, am südöstlichen Rand von Streithof befindet sich die ehemalige Kapelle zum Heiligen Georg bzw. Unserer Lieben Frau, die heute als Friedhofskapelle dient. 1376 wurde der Rechteckbau mit Satteldach und Glockengiebel über der Ostmauer erstmals urkundlich erwähnt. Im Innern deckt das Schiff eine hölzerne Tonnendecke und eine hölzerne Flachdecke den Altarraum. Der Friedhof entstand im 16. Jahrhundert.
In den 1960er Jahren legte man spätgotische Wandmalereien mit überwiegend marianischen Motiven aus der Zeit um 1500 auf der Nord-, Süd- und Ostwand frei. Darunter befinden sich sogar zwei ältere Malschichten, von denen die älteste sogar noch vor der Mitte des 13. Jahrhunderts aufgebracht worden sein könnte.
Die Wandmalereien und das Sockelmauerwerk der Kapelle befinden sich jedoch in einem schlechten Zustand. Die Freilegungsmaßnahmen der 1960er Jahre, die nachfolgend verstärkt einsetzende Belastung durch Salze aus dem Straßenverkehr und aufsteigende Feuchtigkeit im Sockelbereich, bedingt durch eine mangelhafte Drainage und eine ungenügende Wasserableitung, haben die Malereien und das untere Mauerwerk stark geschädigt.
Nun sollen Trockenlegungsarbeiten und die Restaurierung der Malereien den weiteren Verfall der Malereien in dem überregional bedeutsamen Bauwerk aufhalten. Zudem müssen hohlliegende Putzflächen unterspritzt und Entsalzungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Die Friedhofskapelle gehört nunmehr zu den über 270 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.