17.12.2014 – Presse

DSD fördert Großes Schloss in Blankenburg

Rettung schreitet voran

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich weiter an der Restaurierung des Großen Schlosses in Blankenburg. Für die Mauerwerksreparaturen im Traufbereich des Daches stellt die Denkmalstiftung 25.000 Euro zur Verfügung. Der entsprechende Fördervertrag aus Bonn erreicht André Gast von der Grosses Schloss Blankenburg gGmbH in diesen Tagen. Das Große Schloss, dessen heutiges Erscheinungsbild der barocke Umbau von 1704 bis 1718 prägt, ist eines von über 520 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Grosses Schloss in Blankenburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Dr. Eckhard Wegner

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Grosses Schloss in Blankenburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Dr. Eckhard Wegner


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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich weiter an der Restaurierung des Großen Schlosses in Blankenburg im Harz. Für die Mauerwerksreparaturen im Traufbereich des Daches stellt die in Bonn ansässige Denkmalstiftung in diesem Jahr weitere 25.000 Euro zur Verfügung. Der entsprechende Fördervertrag aus Bonn erreicht André Gast von der Grosses Schloss Blankenburg GmbH in diesen Tagen.

Auf einem Bergkegel am nördlichen Harzrand befindet sich hoch über der Stadt Blankenburg die mehrflügelige Gebäudegruppe des Großen Schlosses, eine der größten Schlossanlagen in Sachsen-Anhalt. Erstmals Erwähnung fand 1123 eine Burg in Blankenburg. Diese wurde 1182 zerstört und danach wieder aufgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde die Veste erneuert und im 18. Jahrhundert umgebaut. Heute prägt das Erscheinungsbild der Anlage der barocke Umbau von 1704 bis 1718.

Jeweils vier dreigeschossige, jedoch unterschiedlich hohe Flügel umschließen den Haupthof. Der Zugang zum Innenhof erfolgt über das zwischen West- und Nordflügel eingeschobene Torhaus. Der älteste Teil ist der sogenannte Alte Flügel im Osten, er stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. An der Außenseite ist er mit runden Ecktürmen versehen, die barockisierte Hoffassade ist durch einen dreiachsigen Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel akzentuiert. Ähnlich hat man den nördlichen Kirchenflügel ausgestaltet, dessen stumpfwinkliger Risalit die Südwand der Kapelle bildet. Der beherrschende Südflügel mit dem vortretenden mittleren Turm wird seitlich von ursprünglich offenen Galerien mit korbbogigen Öffnungen auf Pfeilern begleitet. Der Turm verjüngt sich im dritten Geschoss. An dieser Stelle befinden sich große allegorische Figuren der Musen von Johann Heinrich Eversmann.

Nach Westen schließt der Neue oder Theaterflügel den Hof. Vor dessen westlicher Fassade befindet sich die repräsentative Treppenanlage. Im Innern des Kirchenflügels befindet sich die achteckige, zweigeschossige Schlosskapelle, im Osttrakt hat sich der ehemalige Kaisersaal mit seinen zwei Geschossen erhalten. Unterhalb des Schlosses erstreckt sich eine ausgedehnte barocke Parkanlage.

Das Große Schloss von Blankenburg stand nach 1990 leer. Infolge der Nicht-Nutzung und von Vandalismus herrscht derzeit ein erheblicher Instandhaltungsrückstand. Insbesondere Dachundichtigkeiten führten bis zum Hausschwammbefall. Erste Sicherungsmaßnahmen erfolgten 2005 durch einen neu gegründeten Verein Rettung Schloss Blankenburg. Der gründete die gemeinnützige Große Schloss Blankenburg GmbH, die mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt das Schloss 2007 im Rahmen einer Zwangsversteigerung ersteigern konnte. Notreparaturen an den Dächern und Notabstützungen an einzelnen einsturzgefährdeten Decken retteten das Bauwerk. 2010/2011 konnten bereits der Theaterflügel und der Theaterbau saniert und einer kulturellen Nutzung zugeführt werden. Auch ein Café eröffnete. Weitere Räume für Veranstaltungen wurden hergerichtet.

Derzeit werden Instandsetzungsarbeiten an den Dächern sowie Schwammbekämpfungsmaßnahmen durchgeführt, insbesondere am Torhaus und am Küchen- sowie am Westbereich des Kirchenflügels. Das Schloss ist eines von über 520 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.