10.12.2022 – Bayern

DSD fördert Instandsetzungsarbeiten am Kloster Reutberg in Sachsenkam

Originaler Nachbau der Loreto-Kapelle

Dank einer zweckgebundenen Spende der Paul und Katrin-Basiner-Stiftung stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Instandsetzung des Turms und des Kirchenschiffs des Klosters Reutberg in Sachsenkam 90.000 Euro bereit. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 13. Dezember 2022 um 9.30 Uhr Axel Hofstadt, Ortskurator München der DSD, an Schwester Maria Benedicta Tschugg OSCCap. Das Gotteshaus ist eines von über 530 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Das Franziskanerinnenkloster Reutberg liegt idyllisch über dem Kirchsee. Nachdem das Schwesternkloster und das Franziskanerhospiz 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst worden waren – Kirche und Klostergebäude blieben erhalten – erlaubte König Ludwig I. von Bayern 1835 die Wiedererrichtung des Klosters. Zugleich wurde eine Mädchenschule eingerichtet, die von 1837 bis 1958 bestand.

Zum Objekt

Bei der Wallfahrtskirche Mariä Verkündigung des Franziskanerinnenklosters Reutberg handelt es sich um eine barocke Saalkirche mit westlichem Turm. Die Kirche ist als Südflügel in den um einen quadratischen Innenhof liegenden Klosterkomplex eingebunden. Sie überragt im Westen ein achteckiger Turm mit geschweifter Haube aus dem Jahr 1760. In die Kirche wurde als Chor 1606 eine Loreto-Kapelle integriert. Die Loreto-Kapelle ist eine Kopie des italienischen Heiligtums, das nach einem genauen Plan des Baues und seiner Ausstattung angefertigt wurde. Die geschnitzte Kopie des Gnadenbilds ist wie das Original gefasst und wurde mit dem Original berührt und geweiht.

Etwa die Hälfte des Kirchenschiffs nimmt die westliche Vorhalle mit dem darüberliegenden Frauenchor ein. Die Ausstattung stammt größtenteils von 1736. Das Deckenbild über der Empore zeigt die Mariä Verkündigungsszene. Die übrigen Deckengemälde stellen die Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei dar. Auf dem mehrfach veränderten Hochaltar befindet sich zwischen zwei Engeln eine Nachbildung des Gnadenbilds der Muttergottes von Loreto. Vor dem südlichen Seitenaltar wird zu Weihnachten das Reutberger Jesuskind ausgestellt, das 1743 von Pater Vischer aus Bethlehem hierher gebracht worden sein soll.