25.10.2016 – Niedersachsen

DSD fördert Rittergut Osterndorf in Beverstedt

Rittergut Osterndorf in Beverstedt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

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Worpswede im Neobarock

Für die Sanierung des Hauptdaches des Rittergutes Osterndorf in Beverstedt im Landkreis Cuxhaven überbringt Hannes Bibelhausen, Ortskurator Grasberg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch, den 26. Oktober 2016 um 16.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 50.000 Euro an Denkmaleigentümer Arndt Siegel. Das Rittergut ist eines von über 340 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

1653 erwarb der Bremer Dombaumeister Johann von Hassel die aus fünf Vollhöfen bestehende Siedlung Osterndorf, dazu einige Meierhöfe und ein Drittel Gutsherrenanteil an der Wassermühle in Deelbrügge. Von Hassel stellte bei der Bremer Ritterschaft den Antrag, seinen Besitz in Osterndorf als Rittergut anzuerkennen. Auf einer Ritterversammlung in Basdahl 1664 wurde der Antrag bewilligt.

Das heutige neobarocke Gutshaus errichtete der Bremer Reeder Johann Christopher Vinnen 1904. Es steht in einer kleinen Parklandschaft. Mit der gelben Farbigkeit unter einem roten Mansarddach und den vielen Details der schwungvollen Neobarockgestaltung hinter altem grünen Baumbestand überrascht der Anblick des Bauwerks zunächst, zumal dem Haus ein gewisser Gartenhauscharakter nicht abzusprechen ist. Der Park an der Rückseite des Anwesens verleiht dem Ganzen zusätzlich eine eigene Attraktivität.

An dem zweigeschossigen Putzbau setzt an der Fassade insbesondere der säulengetragene Mittelrisalit einen deutlich repräsentativen Akzent. Den Segmentbogengiebel ziert ein von Girlanden gerahmtes Ochsenauge. Innen sind Treppenhaus, Türen, Boden- und Wandbeläge, Möbel und teilweise die Fenster original erhalten. Büsten und Plastiken, Kunsthandwerk und vor allem die Gemälde aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnern an die Worpsweder Geschichte des früheren Mit-Eigentümers. Daneben schmücken zeitgenössische Kunstwerke die Räume.

Defekt ist die Ziegeldeckung des Hauses und die Kupferblechabdeckungen und Dachanschlüsse sind undicht. Manche Fenster wurden durch Kunststofffenster ersetzt. Die geplanten Arbeiten umfassen im Wesentlichen die Sanierung des Dachstuhls, die Wiedereindeckung des Ziegeldaches sowie die Wiederinstandsetzung des Entwässerungssystems. Die alten Ziegel sollen so weit wie möglich wiederverwendet werden. Auch die Gauben und Schornsteine müssen repariert werden.