30.01.2018 – Bayern

DSD fördert Schloss Emtmannsberg

Schloss Emtmannsberg, Wappenkartusche am Torbogen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Schloss Emtmannsberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Hofladen in der Schwarzen Küche

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale die Restaurierung der Außenfassade des Hauptflügels von Schloss Emtmannsberg mit 40.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 2. Februar 2018 um 13.00 Uhr Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, im Beisein von Jörg Urban von Lotto Bayern an Thomas Kreil, den Ersten Bürgermeister der Gemeinde. Das Schloss zählt zu den über 390 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte

Im Dorfkern von Emtmannsberg steht die ehemals dreiflügelige Schlossanlange aus dem Jahr 1689. Der Mitteltrakt des langgestreckten zweigeschossigen Putzbaus mit Walmdach ist in Bauform und Ausstattung nahezu unverändert erhalten. Die beiden Seitenflügel sind durch Umbauten, Anbauten und Fassadenveränderungen nur noch rudimentär vorhanden. Den weitgehend schmucklosen Hauptflügel bestimmen rhythmisch gruppierte Fensterachsen. Das rundbogige Durchfahrtstor in der Osthälfte wird von einer Plattenrustika eingefasst und einem Sandsteinwappen bekrönt. Zwei große Putti mit Palmzweigen halten das Wappen des letzten Schlossherrn Erdmann Freiherr von Stein. Im schiefergedeckten Dach akzentuiert die Durchfahrt ein achteckiger Dachreiter mit Glocke und schiefergedeckter Zwiebelhaube.

Der Hauptflügel weist eine geringe Gebäudetiefe auf und ist im Erdgeschoss gewölbt. Im Inneren finden sich die einstigen Stallungen. Die Natursteinfenstergewände des Obergeschosses haben Ohren. Zwei Wendeltreppen beidseits der Durchfahrt stellten ursprünglich die Verbindung zum Obergeschoss her, die östliche Treppe ist noch erhalten. Die Obergeschoss-Räume sind überwiegend in voller Gebäudetiefe angeordnet. Sie waren ursprünglich durch eine Enfilade miteinander verbunden. Die Obergeschoss-Decken sind als Bohlenbalkendecken, sogenannte Spunddecken, ausgebildet. In zwei Räumen sind einfacher Rahmenstuck an der Decke und Stuckgesimse mit Hohlkehle anzutreffen. Die Außenwände sind zweischalig konstruiert mit Fachwerk auf der Innen- und Stein an der Außenseite.

Im Erdgeschoss des Hauptflügels an der Stelle der einstigen Schwarzen Küche soll der Hofladen der Gemeinde Einzug halten. Des Weiteren wird das Erdgeschoss des Hauptflügels als Gastronomie mit drei Gasträumen und Biergarten zum Marktplatz hin betrieben. Im Hauptflügel-Erdgeschoss sind 40 Gast-Sitzplätze vorgesehen. Im Obergeschoss werden Volkshochschule und die Bürgermeisterei ein Quartier beziehen. Das Dach mit liegendem Kehlbalkendachstuhl bleibt Kaltdach. Trotz diverser Überformungen in den seitlichen Schlossgebäudepartien hat sich viel qualitätvolle Bausubstanz erhalten.