23.08.2014 – Presse

DSD fördert Schloss Reichenberg in Reichelsheim

Erneute Hilfe für die Schlossburg

Kurzfassung: Einen Fördervertrag über 25.000 Euro für die Sanierungsarbeiten am Mauerwerk von Schloss Reichenberg in Reichelsheim überbringt Sigrid Volk, Ortskuratorin Südhessen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 27. August 2014 um 10.00 Uhr im Beisein von Michaela Rose von Lotto Hessen vor Ort an Ralf Nölling von der Offensive Junger Christen e.V. Die im Kern staufische Höhenburganlage ist seit 2003 eines von über 150 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Einen Fördervertrag in Höhe von 25.000 Euro für die Mauerwerkssanierung an der Zwingermauer von Schloss Reichenberg in Reichelsheim im Odenwaldkreis überbringt Sigrid Volk, Ortskuratorin Südhessen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch, den 27. August 2014 um 10.00 Uhr im Beisein von Michaela Rose von Lotto Hessen vor Ort an Ralf Nölling vom Eigentümerverein Offensive Junger Christen e.V.

Die im Kern staufische Höhenburganlage wurde zwischen 1230 und 1240 als Burg Riechenburg von den Herren von Erbach auf einem zum Gersprenztal steil abfallenden Bergkegel über dem Odenwalddorf Reichelsheim errichtet. Vom Ort aus lässt sich nicht erkennen, dass die Burg nur noch in Teilbereichen existiert.

Die Kernanlage besaß einen halbkreisförmigen, ovalen Grundriss. An der gebogenen Seite befand sich die heute noch in Resten erhaltene Schildmauer, in die der nur noch in seinen Fundamenten vorhandene Bergfried eingebunden war. An der inneren Seite der Schildmauer errichtete man 1554 in Erweiterung des mittelalterlichen Palas einen dreigeschossigen Wohnbau, der wegen seines unregelmäßigen Grundrisses Krummer Bau genannt wird. Er nimmt Teile der staufischen Schildmauer und des Bergfrieds aus dem 13. Jahrhundert auf.

Aus den Jahren 1557 und 1567 stammen die Ruine des ehemaligen Küchenbaus und ein Ziehbrunnen. In der umgebenden Zwingermauer des 14. Jahrhunderts befindet sich ein Turmstumpf, der im Untergeschoss als Verlies diente. An der Südseite ist etwas tiefer die Vorburg angelegt. Hier dominiert das Erbachsche Amtshaus, ein Winkelbau aus dem Jahr 1720. Neben dem Burgtor liegt die Burgkapelle, die um 1400 entstand und einen dreiseitig geschlossenen Chor mit spätgotischem Rippengewölbe besitzt.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Burg in wechselndem adligen Besitz. Von 1876 bis 1924 beherbergte das Schloss eine Privatschule für Knaben der gehobenen Stände. Danach übernahm es die Familie Siefert, die 1963 einige Gebäude als Ferienheim an die Deutsche Bundespost verkaufte. Im Juli 1979 erwarb die ökumenische Kommunität Offensive Junger Christen Schloss Reichenberg und baute es zu einer internationalen Begegnungs- und Tagungsstätte mit Schlosscafé um.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt seit 2003 Arbeiten an der Burgruine, so die Instandsetzung der Außenhaut, die Putzerneuerung und die Dachsanierung am Krummen Bau sowie Arbeiten an der Vorburg und der Kapelle.

Schloss Reichenberg gehört nunmehr zu den über 150 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Hessen fördern konnte.