09.12.2021 – Hessen

DSD fördert Schnapsbrennerei von Schloss Nesselröden in Herleshausen

Einer der interessantesten Baukörper des historischen Gebäudekomplexes

Für die Restaurierungsarbeiten an der Schnapsbrennerei von Schloss Nesselröden in Herleshausen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 70.000 Euro zur Verfügung. Die Schlossanlage gehört bereits seit 2018 zu den über 230 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Nesselröden liegt nahe der hessisch-thüringischen Landesgrenze. Das von einem Park und einer Gutsanlage umgebene Schloss wurde zwischen 1592 und 1594 von der Familie Treusch von Buttlar erbaut. Ursprünglich bestand die Anlage aus einem Vierkanthof und dem Herrenhaus. Die Landgrafen von Hessen-Philippsthal-Barchfeld bauten das Innere zum Wohnhaus für die Angestellten der Domäne um, nachdem sie das Schloss im 19. Jahrhundert übernommen hatten. 1980 erwarben die heutigen Eigentümer den Besitz.

Zum Objekt:

Die Schnapsbrennerei befindet sich im Westen des Herrenhauses von Schloss Nesselröden und stellt einen der interessantesten Baukörper des historischen Gebäudekomplexes dar. Auf einer Grundfläche von etwa 18 mal 8 Metern erhebt sich ein eingeschossiger Baukörper aus rötlich bis ockerfarbenem Unhäuser bzw. Friedenwalder Sandstein, der von einem tief nach vorne überstehenden, flachgiebligen Dach abgeschlossen wird. Eine parallel zur Fassade angeordnete, offene Holztreppe erschließt das Dachgeschoss.

Im Erdgeschoss befinden sich zwei doppelflügelige Holztüren. Drei gusseiserne Rundbogenfenster, die von einer leicht vorspringenden Laibung aus unglasierten, gebrannten Tonziegeln eingefasst werden, belichten das Innere. Die markante, offene Holztreppe endet in einer hohen, offenen Gaube mit leicht vorstehendem Dach, hinter der, leicht versetzt eine zweite, noch höhere Gaube angeordnet ist, deren Front von einem großen, gusseisernen Fenster gebildet wird. Beide Gauben sind durch ein gemeinsames Dach miteinander verbunden, dass dieselbe Neigung wie die Treppe hat und den Aufgang vor Witterungseinflüssen schützt. Die beiden seitlichen Giebel sind mit Sandsteinplatten belegt, die zur Traufe und zum Zentrum kleine Postamente bilden. Der Nordgiebel wird von einem hohen, verputzten Schornstein überragt.