24.01.2020 – Sachsen-Anhalt

DSD fördert St. Cyriakus in Wimmelburg

St. Cyriakus in Wimmelburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

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St. Cyriakus in Wimmelburg © M.-L. Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Zeugnis romanischer Architektur in Sachsen-Anhalt und Station auf der Straße der Romanik

Für die Dachsanierung der ehemaligen Klosterkirche St. Cyriakus in Wimmelburg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nicht zuletzt dank der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag erhält Pfarrer Steffen Richter in diesen Tagen. St. Cyriakus ist eines der über 590 Objekte, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Die um 1170 erbaute Benediktinerklosterkirche Wimmelburg, eine kreuzförmige Basilika mit fünf Apsiden nach Hirsauer Muster, ist nur in Resten erhalten. Die das Chorquadrat abschließende Apsis gliedern ein Rundbogenfries und Lisenen sowie drei Rundbogenfenster. Ebenfalls erhalten ist der nördliche Nebenchor mit einer schlichten Apsis, die Vierung und – als Ruine – der nördliche Querhausflügel. Der südliche Nebenchor wurde in gotischer Zeit erneuert.

Innen stehen noch die Kreuz- und die Eckpfeiler am Ansatz der Hauptapsis mit Kantensäulen, außerdem die Würfelkapitelle bzw. Kapitelle mit pflanzlichem Dekor. Hauptchor und Nebenchöre sind durch je zwei Arkaden mit dem Gesims verbunden. Im südlichen Nebenchor befindet sich ein spätgotisches Relief. Chor- und Vierung bestehen aus Bruchsteinmauerwerk, die Apsis aus Sandsteinquadern.

Das Kloster und die Kirche brach man zu Anfang des 18. Jahrhunderts teilweise ab. An der Stelle des Kirchenschiffs entstand ein Herrenhaus. Obgleich die einstige Klosterkirche von Wimmelburg nur noch als Fragment erhalten ist, zählt sie doch zu den wichtigsten Zeugnissen romanischer Architektur in Sachsen-Anhalt und ist auch Station auf der Straße der Romanik.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt Erhaltungsmaßnahmen an der ehemaligen Klosterkirche seit 2012. Alle Arbeiten wurden vom Landesamt für Denkmalpflege intensiv betreut und in denkmalpflegerisch ausgezeichneter Qualität ausgeführt. Nachdem Mittelschiff und Apsis in Dach und Fach saniert sind, stehen nunmehr die Sanierung und die neue Dacheindeckung der Seitenschiffe an.