25.02.2023 – Bayern

DSD fördert St. Oswald in Regensburg

St. Oswald in Regensburg *Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Einst Kirche des im 13. Jahrhundert für 12 Pfründnerinnen gestifteten „Reichen Spitals“

An der weiteren Instandsetzung des Daches über Kirchenschiff und Chor der evangelisch-lutherischen St. Oswaldkirche in Regensburg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 100.000 Euro. Bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 28. Februar 2023 um 16.00 Uhr informieren Dekan Jörg Breu und Hermann Reidel, Ortskurator Regensburg der DSD, über die Maßnahmen und die Unterstützung. Das Denkmal gehört zu den über 560 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die Oswaldkirche am nördwestlichen Eck der früheren Stadtmauer liegt gleich dem Südufer des Eisernen Steges gegenüber. Das „Reiche Spital“, das dem angelsächsischen Heiligen Oswald geweiht war, gründeten im späten 13. Jahrhundert zwei Patrizier für 12 Pfründnerinnen. Zu dem Stiftsensemble gehört auch das direkt anschließende Gebäude in der Engelburgergasse sowie das heute vom Weißfärbergraben zugängliche Studentenwohnheim. Der Chor und der östliche Teil des Langhauses entstanden im frühen 14. Jahrhundert. Nach dem Aussterben der beiden Patrizierfamilien ging das Patronat an die Stadt über, die 1552 die Kirche für den evangelischen Gottesdienst bestimmte.

Zum Objekt:

1604 wurde die Kirche nach dem Abbruch des westlich der Kirche gelegenen Schlafsaals der Pfründnerinnen vergrößert und erhielt ihre heutigen Ausmaße. Die Erweiterung nimmt im Außenbau den bis zum ersten Langhaus-Strebepfeiler bestehenden mittelalterlichen Bau genau auf: im Bauvolumen, in der Fortführung der Dachgestalt, mit Strebepfeiler und Fensterformen, bis hin zur detaillierten Nachbildung der Maßwerkformen. Damit stellt die Kirche in ihrer heutigen Form ein bemerkenswertes Beispiel nachgotischer Architektur dar. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen das Gestühl und die Kanzel. Im frühen 18. Jahrhundert wurde das Kircheninnere barockisiert, das Chorgewölbe ausgemalt und der Altar unter Verwendung der vorhandenen Bilder mit einem neuen Aufbau versehen. Das Langhaus wurde stuckiert und mit einem reichen Bildprogramm ausgestattet. Die Kircheneinrichtung zeichnet sich durch Emporen und Gestühl der 1620er Jahre sowie durch mehrere Oratorien, gesonderte, abgeschlossene Plätze für vornehme und reiche Gottesdienstbesucher des 17. und des 18. Jahrhunderts aus.