21.09.2015 – Presse , Sachsen-Anhalt

DSD fördert weiterhin Großes Schloss in Blankenburg

Der Skepsis folgte Zuversicht

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich weiter an der Restaurierung des Großen Schlosses in Blankenburg. Für die Dachsanierung stellt die Denkmalstiftung 33.300 Euro zur Verfügung. Der entsprechende Fördervertrag aus Bonn erreicht André Gast von der Großes Schloss Blankenburg gGmbH in diesen Tagen. Das Schloss, eine der größten Schlossanlagen in Sachsen-Anhalt, ist eines von über 520 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Großes Schloss in Blankenburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Roland Rossner

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Auf einem Bergkegel am nördlichen Harzrand befindet sich hoch über der Stadt Blankenburg die mehrflügelige Gebäudegruppe des Großen Schlosses. Eine bereits 1123 erwähnte Burg in Blankenburg wurde 1182 zerstört. Im 16. Jahrhundert wurde die damals wiederaufgebaute Veste erneuert und im 18. Jahrhundert umgebaut. Heute prägt das Erscheinungsbild der barocke Umbau von 1704 bis 1718.

Jeweils vier dreigeschossige, jedoch unterschiedlich hohe Flügel umschließen den Haupthof. Der Zugang zum Innenhof erfolgt über das zwischen West- und Nordflügel eingeschobene Torhaus. Der älteste Teil ist der sogenannte Alte Flügel im Osten, er stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. An der Außenseite ist er mit runden Ecktürmen versehen, die barockisierte Hoffassade ist durch einen Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel akzentuiert. Ähnlich hat man den nördlichen Kirchenflügel ausgestaltet, dessen stumpfwinkliger Risalit die Südwand der Kapelle bildet. Der beherrschende Südflügel mit dem vortretenden mittleren Turm wird seitlich von ursprünglich offenen Galerien mit korbbogigen Öffnungen auf Pfeilern begleitet. Der Turm verjüngt sich im dritten Geschoss. An dieser Stelle befinden sich große allegorische Figuren der Musen. Nach Westen schließt der Neue „Theater“-Flügel den Hof. Vor dessen westlicher Fassade befindet sich die repräsentative Treppenanlage. Im Innern des Kirchenflügels befindet sich die achteckige, zweigeschossige Schlosskapelle, im Osttrakt hat sich der ehemalige Kaisersaal mit seinen zwei Geschossen erhalten. Unterhalb des Schlosses erstreckt sich eine ausgedehnte barocke Parkanlage.

Das Große Schloss von Blankenburg stand nach 1990 leer. Infolge der Nicht-Nutzung und von Vandalismus herrscht ein erheblicher Instandhaltungsrückstand. Insbesondere Dachundichtigkeiten führten zum Hausschwammbefall. Erste Sicherungsmaßnahmen erfolgten 2005 durch den damals neu gegründeten Verein Rettung Schloss Blankenburg. Die von ihm initiierte gemeinnützige Große Schloss Blankenburg GmbH konnte mit Unterstützung des Landes das Schloss 2007 im Rahmen einer Zwangsversteigerung ersteigern.