19.07.2024 – Bayern

DSD fördert Winzerhofgut in Sulzfeld

Gut erhaltenes Anwesen aus dem 15. Jahrhundert

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert die Außeninstandsetzung des Hauptgebäudes eines Winzerhofguts in der Langengasse 7 in Sulzfeld. Den dazugehörenden symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro überbringt Professor Matthias Staschull, Ortskurator Würzburg der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 22. Juli 2024 um 16.00 Uhr an Denkmaleigentümer Dr. Peter Staib. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Das Haus gehört nunmehr zu den über 590 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Winzerhofgut in Sulzfeld * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Pohl

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Der Zweiflügelbau mit Walm- und Satteldach sowie einer geohrten Fensterrahmung wurde um 1500 errichtet und im 18. Jahrhundert verändert. Das äußerst ortsbildprägende Gebäude an markanter Stelle des Altortes Sulzfeld am Main besteht aus dem Hauptgebäude mit Haupthaus- und Seitenflügeln, und Nebengebäuden, einem Anbau, einer Scheune und Stallgebäude. Das Anwesen war lange Zeit immer im Besitz Würzburger Familien. Im 18. Jahrhundert war es auch einmal im Besitz der Gemeinde. Nachweisbar jedoch ist die durchgängige Nutzung als Weingut.

Zum Objekt:

Aufgrund seiner Ecklage an Langen- und Klostergasse konnte die Zweiflügelanlage jeweils mit einem repräsentativen, fachwerksichtigen Giebel den jeweiligen Gassen zugeordnet werden. Im 18. Jahrhundert wurde allerdings der Giebel zur Langengasse entfernt und zum Walm umgebaut und dabei mit zusätzlichen opulenten Traufgesimsen versehen. Damals entstanden auch die bis heute erhaltenen Fensteranordnungen mit geohrten Steingewänden im Erd- und Obergeschoss.

Das Dachgeschoss besteht aus einem dreistöckigen Kehlbalkendach, das nahezu vollständig in bauzeitlichem Zustand ist. Der Baubestand ist wertvoll aufgrund überdurchschnittlich vieler historischer Details, etwa die bauzeitliche Kelterhalle, die tonnengewölbte Kelleranlage, Hausbrunnen, die mittelalterliche Dachkonstruktion mit bauzeitlichen Gesinderäumen, bauzeitlichem Bodenbelag und ebensolchen Türen. Auch aus der Umbauphase des Obergeschosses im 18. Jahrhundert sind viele historische Details erhalten, so Holzdielenböden, Zimmertüren, einfache Stuckdecken, Tür und Fenstergewände, die Abwalmung des Hauptdaches und der Einbau aufwändiger Traufgesimse. In den Kellern haben die historischen Treppen, Zugangstüren, der Steinboden, Fasslager, Teile einer Kelter und der Hausbrunnen mit Pumpeinrichtung aus dem 18. Jahrhundert bis heute Bestand.