22.01.2015 – Presse

DSD fördert zum fünften Mal das schwer geschädigte Schloss Wrisbergholzen in Westfeld

Ein schwerer Fall wird leichter

Kurzfassung: Einen weiteren Fördervertrag über 25.000 Euro für die Restaurierung des westlichen Haupt- und nördlichen Seitenflügels von Schloss Wrisbergholzen in Westfeld überbringen Martina Wolff und Jobst Tehnzen vom Ortskuratorium Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD)  am 22. Januar 2015 um 14.00 Uhr vor Ort an Eleonore Gräfin von Görtz-Wrisberg, vertreten durch Daniel Proch. Schloss Wrisbergholzen gehört zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Schloss Wrisbergholzen in Westfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wolfgang Zimpel


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Langfassung: Bereits zum fünften Mal unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung von Schloss Wrisbergholzen in Westfeld im Landkreis Hildesheim. Den Fördervertrag 2014 in Höhe von 25.000 Euro – diesmal für die Restaurierung des westlichen Haupt- und nördlichen Seitenflügels – überbringen Martina Wolff und Jobst Tehnzen vom Ortskuratorium Hannover der DSD im Beisein von Herbert John von Lotto Niedersachsen am Donnerstag, den 22. Januar 2015 um 14.00 Uhr vor Ort an Eleonore Gräfin von Görtz-Wrisberg, vertreten durch Daniel Proch.

Anstelle einer Wasserburg aus der Renaissancezeit entstand in einem einheitlichen Planungsentwurf von 1740 bis 1745 ein dreiflügeliges Barockschloss für die Grafen von Götz-Wrisberg in Wrisbergholzen. Das Bauwerk bildet den östlichen Abschluss eines annähernd quadratischen Gutshofes, der von voluminösen, etwa zeitgleich mit dem Schloss erbauten Wirtschaftsgebäuden eingefasst wird.

Die dazugehörige weitläufige Parkanlage gehört zu den am reichsten ausgestatteten Gartenanlagen Niedersachsens. Die Gestalt als Landschaftspark erhielt der Park in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wobei der barocke, geometrisch gestaltete Abschnitt verändert wurde. Eine weitere Ausbauphase fand im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts statt, als Pläne des Lenné-Schülers und späteren Berliner Gartenbaudirektors Gustav Meyer zum Tragen kamen. Bis zur Jahrhundertwende erfuhr der Park neben einer flächenmäßigen Erweiterung eine intensive Durchgestaltung und wurde in außerordentlich reichhaltiger Weise mit Kleinarchitektur und Pflanzungen ausgeschmückt.

Das Haupthaus des Schlosses ist in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Schadhafte Dachrinnen und Dachdeckung führten in den letzten Jahren zu Wassereinbrüchen, die den massiven Befall mit "Echtem Hausschwamm" in mehreren Räumen des ersten Obergeschosses begünstigten. Um der Lage Herr zu werden, wird seit drei Jahren abschnittweise repariert. Das Äußere des Baus weist ebenfalls große Schadensbilder am Verputz auf.

Von sehr hoher Qualität sind die Deckenmalereien im Foyer des ersten Obergeschosses. Im Fliesensaal im Erdgeschoss findet sich ein vollständiger Bilderzyklus aus weiß-blauen Fliesen, die unterschiedliche Bildszenen zeigen. Das ikonografische Programm der Medaillons wurde 1988 aufgeschlüsselt, es geht auf Darstellungen aus Emblembüchern des 15. bis 17. Jahrhunderts zurück.

Die Restaurierung der umfangreichen Anlage ist eine gewaltige Aufgabe. Die aktuellen Maßnahmen verhindern zunächst die weitere Schadensbildung. Zugleich wird überlegt, wie man das bislang nicht ganz zu Wohnzwecken genutzte Schloss dauerhaft erhalten kann. Der Teetempel jedenfalls soll weiterhin museal zugänglich bleiben und die Orangerie künftig als Mehrzweckraum für Veranstaltungen und Werkstätten zur Verfügung stehen.

Schloss Wrisbergholzen gehört zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.