14.04.2016 – Rheinland-Pfalz

DSD fördert zum zweiten Mal St. Martin in Linz

Kirche St. Martin in Linz © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Kirche St. Martin in Linz © Marie-Luise Press/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Besondere Malereien

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt weitere Mittel für die Restaurierung der Wandmalereien in St. Martin in Linz zur Verfügung. Erich Engelke, Ortskurator der Koblenz/Mittelrhein der DSD, überbringt gemeinsam mit Walter Desch von Lotto Rheinland-Pfalz anlässlich der Feierstunde am Sonntag, den 17. April 2016 um 17.00 Uhr vor Ort einen abschließenden symbolischen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro an Michael Kohl, den Verwaltungsratsvorsitzenden der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin. Die DSD stellte bereits 2015 für die Arbeiten 20.000 Euro zur Verfügung.

Die dem heiligen Martin von Tours gewidmete Kirche in Linz am Rhein liegt über der Stadt auf dem höchsten Punkt des Ortskernes am Fuß des Kaiserbergs. Große Teile des Westturmes und die unteren Bereiche des Mittelschiffs enthalten Reste eines vermutlich romanischen Vorgängerbaus aus der Zeit um 1206. Gegen Mitte des 13. Jahrhunderts entstand eine dreischiffige, querschifflose, spätromanische Emporenbasilika. Im Westen überragt das Kirchenschiff ein Turm mit Spitzhelm, im Osten schließt es ein Chor mit 3/10-Schluss ab. Die meisten Fenster, das Sterngewölbe des Mittelschiffs, die Taufkapelle, die Sakristei im Norden sowie die Dächer der Kirche wurden 1500 spätgotisch verändert und ergänzt.

Im Innern haben sich figürliche Wandmalereien aus der Erbauungszeit und der Bauphase der Spätgotik erhalten. So finden sich auf den Jochwänden des Mittelschiffes monumentale Wandmalereien aus der Zeit vor 1250. Auf der Nordwand sind über den Pfeilern, jeweils von Engeln in den Bogenzwickeln gerahmte weibliche Heilige dargestellt, so Ursula, Margareta, Katharina und Barbara. Auf der südlichen Wand sind die Heiligen Jacobus der Ältere, während er Pilger krönt, sowie Petrus und Martin, von Engeln umgeben, abgebildet. Das Wandgemälde der westlichen Orgelempore stellte die Weihnachtsgeschichte dar, auf der sogenannten Nikolausempore finden sich Szenen aus dem Leben dieses mildtätigen Heiligen.

Die Malereien waren durch Risse im Putzträger, Fehlstellen, Ablösungen, Hohlstellen und Absandungen stark geschädigt. Seit 2014 werden die Bilder restauriert. Die Linzer Martinskirche ist wegen ihrer Ausstattung und insbesondere aufgrund ihrer Ausmalung überregional bedeutsam.

St. Martin ist eines von über 140 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.