23.11.2017 – Nordrhein-Westfalen

DSD förderte den jüdischen Friedhof in Essen

Modern gestaltete Toranlagen sind überregional bedeutsam

An der Restaurierung der Toranlage des Jüdischen Friedhofs in Essen-Huttrop beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr mit 24.000 Euro. In diesen Tagen nun erreicht Jewgenij Budnizkij von der Jüdischen Kultus-Gemeinde Essen zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Der Jüdische Friedhof in Huttrop ist eines von über 420 Projekten, die die DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Der jüdische Friedhof im Südwesten des Huttroper Parkfriedhofs wurde zwischen 1928 und 1930 angelegt und 1931 mit der Trauerhalle vollendet. Der Friedhof mit 335 Grabsteinen wird heute noch von der Essener jüdischen Kultus-Gemeinde genutzt. Im gesonderten nördlichen Bereich hat man 36 Grabsteine des alten jüdischen Friedhofs in der Lazarettstraße aufgestellt.

Die auf querrechteckigem Grundriss errichtete, massive, verputzte, flachgedeckte Trauerhalle folgt mit ihrem stehenden und liegenden Kubus und einem schmalen, gesimsartig verlaufenden Fensterband der schlichten, geometrischen Formensprache der Bauhausarchitektur und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nur leicht verändert. Die drei Toranlagen folgen mit ihrer geometrischen Formensprache dem Stil der Trauerhalle, deren qualitätvolle, moderne Gestaltung überregionale architektonische Bedeutung besitzt. Flache, senkrecht gestellte Metallstäbe unterschiedlicher Breite sind in einem Raster hintereinandergestellt. Eine kreisrunde Scheibe, betont durch eine quergelegte, flache Klinke, bildet das Torschloss.

Rost, Farbabplatzungen und mangelhafte Gängigkeit mussten bei den Toranlagen restauriert werden. Dazu wurde jedes Tor zunächst abgestrahlt. Abgerissene Elemente wurden erneuert, Bodenriegel, verbogene Füllstäbe und Rahmen gerichtet. Die Türdrücker konnten erhalten und nach Erneuerung der Schließanlage wieder eingebaut werden. Für die Oberfläche entschied man sich nach intensiver Diskussion für eine matte gräuliche Farbfassung mit einem fünfschichtigen Farbaufbau. Um die Befestigung zu verbessern, wurden seitlich zusätzliche Befestigungslaschen an Mauerwerk und Pfeiler angebracht und dazu dort Auflagertaschen eingestemmt.