16.12.2014 – Presse

DSD-Förderung der St. Georgskirche in Bichl

Klein, aber wichtig

Kurzfassung: Für die restauratorische Instandsetzung der Deckengemälde in der St. Georgskirche in Bichl stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro zur Verfügung. In diesen Tagen erreicht Pfarrer Heiner Heim der diesbezügliche Fördervertrag. Die Kirche ist eines von über 290 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Langfassung: Der Innenraum der St. Georgskirche in Bichl mit ihren wunderschönen Deckengemälden und der kostbaren Ausstattung ist stark verschmutzt und teilweise beschädigt. Konkret für die restauratorische Instandsetzung der Deckengemälde stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nun 10.000 Euro zur Verfügung. In diesen Tagen erreicht Pfarrer Heiner Heim der diesbezügliche Fördervertrag.

An der Stelle einer baufälligen und in der Folge abgebrochenen gotischen Kirche in Bichl errichteten Kaspar Feichtmayr und Johann Michael Fischer aus München den barocken Kirchenbau im 17. und 18. Jahrhundert. An einen querrechteckigen Eingangsraum schließt sich der Hauptraum mit einer Flachkuppel und der ebenfalls quadratische Altarraum mit einem flachen Gewölbe an.

Im überkuppelten Hauptraum wird das himmlische Jerusalem symbolisiert. Nach dem letzten Kapitel der Heiligen Schrift, der Apokalypse, hat es vier gleich lange Seiten, deren Höhe ebenfalls der Breite entspricht. Auch die Flachkuppel ist als Teil der Kugel ein Hinweis auf die Vollkommenheit. Kubus und Kugel zusammen symbolisieren somit gesteigert das Himmlische Jerusalem in theologisch-mystischem Sinn.

Das Deckengewölbe malte Johann Jakob Zeiller aus Reutte in Tirol aus. Im Vorraum findet sich die Ecclesia mit den zehn Geboten dargestellt, im Obergeschoss über der Orgel spielt König David auf der Harfe. Im Altarraum malte der Künstler Alexandra, die Gemahlin des Kaisers Maxentius, die sich auf das Zeugnis des Ritters Georg hin zum Christentum bekehrt. In den Eckzwickeln zeigen Bilder die vier Evangelisten. Im Hauptgewölbe ist das Martyrium des Kirchenpatrons St. Georg zu sehen. Auch den Hauptaltar schmückt eine Plastik des Reiters Georg, die Johann Baptist Straub aus München von 1974 bis  1976 schuf. Die beiden Seitenaltäre, die Kanzel und die Kirchenbänke stammen von 1753/1758. Alle drei Altäre wurden im späten 19. Jahrhundert im Stil der Nazarener verändert.

Entsprechend seiner weit überregionalen Bedeutung wird der Bau auch in der "Haager Liste" geführt. „Er ist – so das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege – ein ‚Nebenprodukt‘ von Johann Michael Fischer und seiner spektakulären Anastasiakapelle in Benediktbeuern.“ Wegen ihres architektonischen Konzepts zählen diese beiden Sakralbauten zu den eindrucksvollsten Dorfkirchen Oberbayerns. Dabei ist das in perfektem Illusionismus gemalte, die Gewölbe vollständig überziehende Dekorationssystem ein wichtiger Bestandteil des barocken Gesamtkunstwerks. Neben der Kuppel in Ettal ist es Johann Jakob Zeillers aufwendigste Quadraturmalerei in der Region.

Die Kirche in Bichl, eine verkleinerte und vereinfachte Kopie von St. Michael in München-Berg am Laim, ist eines von über 290 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.