02.01.2014 – Presse

DSD-Fördervertrag für das Schloss in Lütetsburg

Rhododendron und Azaleen blühen im Schlosspark

KurzfassungFür die Erneuerung des Reetdachs an der Nordischen Kapelle und an der Bosshütte sowie für restauratorische Arbeiten in der Nordischen Kapelle und im Freundschaftstempel von Schloss Lütetsburg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 20.000 Euro zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt Micaela Schweers-Sander, Ortskuratorin Wilhelmshaven der DSD, am 4. Januar 2014 um 11.00 Uhr an Tido Graf zu Inn- und Knyphausen. Das 1896 in den Formen der Neorenaissance wiederaufgebaute Wasserschloss Lütetsburg gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Schloss Luetetsburg © Annette Liebeskind/Deutsche Stiftung Denkmalschutz


Download

Langfassung: Zum fünften Mal nach 1999, 2000, 2002 und 2008 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierungsarbeiten an Schloss Lütetsburg im Landkreis Aurich. Diesmal stellt sie 20.000 Euro für die Erneuerung des Reetdachs an der Nordischen Kapelle und an der Bosshütte sowie für restauratorische Arbeiten in der Nordischen Kapelle und im Freundschaftstempel zur Verfügung. Den entsprechenden Fördervertrag überbringt am Samstag, den 4. Januar 2014 um 11.00 Uhr Micaela Schweers-Sander, Ortskuratorin Wilhelmshaven der DSD, an Tido Graf zu Inn- und Knyphausen vom Gräflichen Rentamt Schloss Lütetsburg. Die Maßnahmen werden darüber hinaus von lokalen Stiftungen und dem Land unterstützt und erhalten Mittel aus dem EU-Programm „Kulturerbe“.

Von einer ersten Wasserburg in Lütetsburg unweit der Nordseeküste ist die Grabenanlage bis heute auszumachen. Das Bauwerk wurde während der sächsischen Fehde 1514 zerstört. Ein halbes Jahrhundert später baute sie Unico Manninga wieder auf. Einhundert Jahre später wurde das Bauwerk erneuert. Einmal mehr aufgebaut wurde die Anlage 1893, nachdem die Hauptburg niedergebrannt war. Man wählte als Stilform für das Wasserschloss die Neorenaissance. Kriegszerstörungen und ein Brand 1956 führten dazu, dass das Schloss auf den alten Grundmauern mit modernen Baumaterialien, diesmal wieder in den Formen des barocken Vorgängerbaus, ein letztes Mal errichtet wurde.

Von der alten Anlage blieb der langgestreckte Backsteinbau der Vorburg erhalten. In der Mitte des parallel zur Straße gelegenen Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert wurde 1731 ein zweigeschossiger Torturm erbaut, der sich mit seinem geschwungenen Sandsteingiebel und seitlichen Pilastern harmonisch in die ebenfalls mit geschweiftem Giebel und kleinen Turmaufsätzen im Stil der niederländischen Renaissance geschmückte Vorburg einfügt. Zur Schlossanlage gehört auch der von Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen angelegte 30 Hektar große Park mit einem großen Rhododendron- und Azaleenbestand. Der öffentlich zugängliche Schlosspark – eines der wenigen auf dem Kontinent erhaltenen Beispiele für den frühromantischen Gartentyp – zählt zu den schönsten Norddeutschlands. Jung und Alt nutzen die Kilometer langen Wanderwege als Erholungsparadies.

Die Eigentümerfamilie lässt sich bei der Bauunterhaltung von Schloss und Garten von einem fachkundigen Architekten begleiten. Kontinuierlich widmet sie sich ganz unspektakulär, aber höchst effektiv dem Erhalt dieses außergewöhnlichen Kulturguts. Schloss Lütetsburg, eine der wichtigsten Anlagen im nordwestdeutschen Raum, gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.