17.08.2019 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Fördervertrag für den Backofen der Burg Antweiler in Mechernich

Bewohner backten gemeinsam im Backhaus

Bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 21. August 2019 um 11.00 Uhr überbringt Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dank der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag über 10.000 Euro für die zimmermannsmäßige Reparatur von Fachwerkgerüst, Dachkonstruktion und Dachdeckung des in den einstigen Wehrturm eingebauten Backhauses der Burg Antweiler in Mechernich an Benedikt Freiherr Raitz von Frentz. Die Burg gehört zu den über 460 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Am Rand des Ortskerns von Antweiler liegt die einst von Wassergräben umschlossene Untere Burg. Von der einst wasserumwehrten Oberburg, die bis 1716 die Deutzer Vogtei verwaltete, ist heute nur noch der Rundturm erhalten. In der heute in Privateigentum befindlichen Unteren Burg residierten vermutlich ab dem 13. Jahrhundert die Vögte der Abtei Deutz und des Bonner Stifts Dietkirchen. Mitte des 14. Jahrhunderts entstand die Unterherrschaft Antweiler. 1488 fielen Vogtei und Herrschaft an die Herren von Ahr, die sie zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf zwei Linien aufteilten.

Die Unterburg ist eine Niederungsburg, deren Kern aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt. In den beiden darauffolgenden Jahrhunderten erfolgten Umbauten. Die heutige Anlage stammt weitgehend aus dem frühen 16. Jahrhundert. Sie besteht aus den Wirtschaftsbauten und einem aus Bruchstein errichteten, zweigeschossigen, langgestreckten Wohnhaus mit schiefergedecktem Dach. Das Wohnhaus war einst der Torflügel des frühen 16. Jahrhunderts, den man an einen älteren runden Eckturm angebaut hatte. Ein weiterer Flügel der ursprünglichen Burg ist nur noch im Kern erhalten. In den Mauern der Vorburg finden sich mittelalterliche Reste in Form großer Sandsteinblöcke. Die jetzige Außenmauer steht auf der Wehrmauer des 14. Jahrhunderts. Innen wurde 1728 ein sogenanntes Halfenhaus angebaut. Die Hauptburg umschließt eine Ringmauer, die einst mit Türmen verstärkt war.

An einen gotischen, aus Bruchstein errichteten, runden Wehrturm mit Schlüsselloch-Schießscharten wurde vermutlich im 19. Jahrhundert innerhalb der Burgmauer ein Backhaus angebaut. Ein gemeinsames Dach überspannt beide Bauteile. Der eingeschossige Fachwerkbau mit Backsteinausfachung erhebt sich auf hohem Natursteinsockel. Im Inneren hat sich ein Königswinterer Steinbackofen mit einer Backfläche von etwa zwei Quadratmetern aus dem Jahr 1846 erhalten. Hier wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts für die Dorfbewohner gebacken.