31.08.2015 – Presse , Hamburg

DSD-Fördervertrag für die Auferstehungskirche in Hamburg

Neue Monumentalität und hamburgisches Gepräge

Kurzfassung: Am 3. September 2015 um 12.00 Uhr überbringt Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, an Pastor Rainer Hanno einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Fassadensanierung an der Auferstehungskirche in Hamburg-Barmbek. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch die Erträge der GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung seit 1991 ist. Die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Auferstehungskirche gehört zu den 32 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.

Auferstehungskirche in Hamburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Langfassung: Am Donnerstag, den 3. September 2015 um 12.00 Uhr überbringt Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Torsten Meinberg, Geschäftsführer von Lotto Hamburg, an Pastor Rainer Hanno einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Fassadensanierung an der Auferstehungskirche in Hamburg-Barmbek. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch die Erträge der GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung seit 1991 ist.

Die Auferstehungskirche in Barmbek gilt als Hamburger Beispiel der Reform-architektur. Allerdings konnten die 1913 in einem Wettbewerb entwickelten Entwürfe des Architekten Camillo Günther während des Ersten Weltkrieges nur teilweise verwirklicht werden. Vollendet wurde der Kirchenbau erst in den durch politische und gesellschaftliche Umbrüche geprägten und für die evangelische Kirche in Hamburg sehr schwierigen Jahren nach dem Krieg.

Wie in der zeitgenössischen Diskussion gefordert, wurde der Kirchenbau mit seinen Zusatzbauten als "Gruppenbau" errichtet, um alle gemeindlichen Aktivitäten erfolgversprechend zu bündeln.

Der eigentliche Kirchenbau wurde über zentralisiertem Grundriss erbaut. Umfassende, freitragende Betonemporen und konzentrisch angeordnete Sitzbänke greifen das reformerische sogenannte "Wiesbadener Programm" auf, das um die Jahrhundertwende im evangelischen Kirchenbau entwickelt worden war. Damit sollte der Charakter der protestantischen Kirche als einheitlicher Versammlungsraum der Gemeinde architektonisch gefasst und der liturgische Ablauf des Gottesdienstes gleichsam in die Gemeinde gebracht werden.

Von der Konstruktion her ist der klinkerverblendete Betonbau ein frühes Beispiel für die Verwendung des neuen Materials Beton im Kirchenbau Hamburgs. Die doppelschalige Kuppel besteht aus einer flachen Innenkuppel, die von einer sich hoch aufreckenden äußeren Kuppel überdeckt wird. Deren Konstruktion ist auf kräftigen Betonrippen aufgebaut, die die Kuppelschale tragen. Die Rippen werden in einem Betonring zusammengefasst, auf dem Abschlussring sitzt als stählerne Konstruktion die Laterne. Die turmartig aufsteigende Laterne ist mit Holz verkleidet und trägt die Glocken.

Der strenge Bau ist nur mit wenig Zierrat versehen. Durch die Verwendung des Backsteinmaterials und dekorativer Keramik – Engel mit Spruchband, Protomen mit den Bildnissen von Melanchthon und Luther, Kreuz, Uhr seien nur beispielhaft genannt – gilt der Bau als Vertreter der Schumacherschen Architekturkonzeption, die ihm hamburgisches Gepräge gibt. Der Kirchenbau setzt sich damit bewusst gegen die historisierende Kirchenbaupraxis des Wilhelminischen Zeitalters ab und kommt auf der Linie des Formverständnisses des Werkbundes zu einer neuen Monumentalität.

Die Auferstehungskirche ist eines von 32 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.