07.05.2020 – Bayern

DSD-Fördervertrag für die Dachsanierung der Kirche Unsere Liebe Frau in Dormitz

Unsere Liebe Frau in Dormitz © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bleibt dran!

50.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank zahlreicher zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale für die Dachsanierung von Langhaus, Chor und Turm der Kirche Unsere Liebe Frau in Dormitz zur Verfügung. Damit leistet die DSD auch hier ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft, diese wichtigen Arbeitsplätze zu erhalten. Der um 1400 als Kirchenburg errichtete spätgotische Bau gehört zu den über 450 Objekten, die die auf Spenden angewiesene DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Unsere Liebe Frau in Dormitz ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor und einem Turm an der Chornordseite. Das Kirchenschiff mit westlichem Giebeldachreiter deckt ein Satteldach. Den quadratischen Turm krönt ein ins Achteck überführter Spitzhelm. Im Turmuntergeschoss befindet sich die Sakristei mit einem Kreuzrippengewölbe. Bereits um 1500 wurde das Langhaus um vier Meter nach Westen verlängert, wobei der Westgiebel nach Nürnberger Vorbild einen fünfeckigen Dachreiter erhielt. Am Auffälligsten war die Erhöhung des Turmes um ein fünftes Geschoss, das mit einem Turmkranz versehen wurde. Schließlich entstanden in dieser Zeit die Empore und zwei achtseitige Wendeltreppentürmchen, die zur Empore bzw. zur Schatzkammer führen.

Ab 1716 erhöhte man auch das Langhaus um zwei Steinlagen und erneuerte die Dachkonstruktion. Die Langhausfenster wurden rundbogig gestaltet. Das Mittelstück der Emporenbrüstung wurde 1737/1738 durch einen hölzernen Vorbau ersetzt. Die Brüstung besitzt kräftig profilierte Gesimse und Maßwerkblenden aus reichen Fischblasenmustern, was „...freilich bei Dorfkirchen eine große Ausnahme“ ist (Konrad Bedal). Eine weitere Ausnahme ist die Brautpforte auf der Südseite der Kirche mit der überdachten Vorhalle. Trotz der Barockisierung der Kirche blieben außerordentlich viele Kunstwerke aus der Gotik erhalten.

Besondere Bedeutung besitzen die wertvolle Stuckdecke des Bamberger Hofstuckateurs Johann Jakob Vogel und die Deckengemälde des Thüngersheimer Barockmalers Georg Sebastian Urlaub, die im kommenden Jahr restauriert werden sollen. Die 26 Fresken der akut geschädigten Langhausdecke sind eine Art marianischer Festkalender mit Szenen aus dem Marienleben sowie zahlreicher marianischer Symbole, etwa Arche, Rose, Bienenstock, Muschel, Leuchtturm, Adler, Flamme, Lilie, Phönix, Schiff, Altar, Rebstock, Spiegel, Quelle und Brunnen.

Weitere Informationen: www.denkmalschutz.de/denkmal/pfarrkiche-unsere-liebe-frau-dormitz.html