24.08.2018 – Mecklenburg-Vorpommern

DSD-Fördervertrag für St. Andreas in Lancken-Granitz

Nikolaus, der Baumeister wurde namhaft

Am Sonntag, den 26. August 2018 um 17.45 Uhr überbringt Beate Eckert, Ortskuratorin Rügen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort einen Fördervertrag über 12.500 Euro für die Innensanierung der St. Andreaskirche in Lancken-Granitz an Pfarrerin Christel Handt. Die mittelalterliche Kirche ist seit 2001 eines der über 530 Objekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Mit dem heutigen Kirchenbau aus Back- und Feldsteinen wurde Mitte des 15. Jahrhunderts im gotischen Baustil begonnen. Zuerst entstanden das Schiff und der eingerückte Rechteckchor mit Nordsakristei. Der stark eingerückte quadratische Westturm wurde um 1500 angefügt. Im Lauf der Jahrhunderte erfolgten bauliche Veränderungen.

Im kreuzrippengewölbten Kircheninnern haben sich Reste von Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Im östlichen Chorgewölbe sind das Schweißtuch der Veronika und in den Gewölbezwickeln Drolerien dargestellt. Ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammen ein hölzernes Altarkreuz und eine Bronzeglocke. Das Chorgestühl datiert von 1522 und eine hölzerne Kanzel aus dem Jahr 1598. Drei Kabinettscheiben entstanden im 17. Jahrhundert. Der schwebende Taufengel aus Holz stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die wertvollen Wandmalereien aus der Erbauungszeit ergänzt eine Inschrift, die erst jüngst in der westlichen Gewölbeseite gefunden wurde. In der freigelegten Bauinschrift wird der Baumeister erwähnt und das Fertigstellungsjahr der Kirche auf 1455 präzisiert. Wörtlich heißt es: Im Jahr des Herrn 1455 am Tag vor … und ewige Jungfrau … wurde dieses Werk pflichtschuldig vollendet durch den Meister Nikolaus … und seinen Gehilfen. Ein lebensgroßes Bild, vielleicht des Baumeisters, ergänzt die Inschrift. Die Jahreszahl der Fertigstellung und der Name des Baumeisters stellen der Forschung wertvolles Material zur Verfügung.

Die Kirche Lancken-Granitz ist eine gut angenommene offene Kirche am Radweg nach Selling und Neu Reddevitz, zwischen Putbus und dem Ostseebad Sellin. Im Sommer finden wöchentlich Konzertveranstaltungen statt. Zu den regelmäßigen Gottesdiensten kommen Kindergottesdienste, die von den zahlreichen jungen Familien im Ort besucht werden.