23.11.2020 – Thüringen

DSD-Fördervertrag für St. Bartholomäus in Streufdorf-Stressenhausen

Spätbarockes Erscheinungsbild kommt wieder

Dank einer zweckgebundenen Spende stellt die spendensammelnde Deutsche Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr einen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Restaurierung der Sakristei der St. Bartholomäus-Kirche in Streufdorf-Stressenhausen aus. St. Bartholomäus gehört zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.

Die Sakristei erhebt sich über einem vermutlich spätgotischen Grundriss. Der wohl Mitte des letzten Jahrhunderts hinzugekommene Fachwerk-Oberbau weist zahlreiche Schädigungen auf. Hier müssen zahlreiche Hölzer ausgetauscht werden. Für die Dachneueindeckung als Pultdach werden dieselben roten Muldenfalztondachziegel wie beim Kirchenschiff verwendet. Ergänzt wird auch die derzeit fehlende Dachentwässerungsanlage, um die stetige Durchfeuchtung der alten, massiven Umfassungswände künftig auszuschließen. Die massiven Umfassungsmauern aus Sandstein und Bruchsteinmauerwerk werden außerdem ertüchtigt und umlaufend freigemacht. Die Werksteinqewände der beiden Fensteröffnungen werden steinrestauratorisch überarbeitet. Die hölzernen, einfachverglasten Fenster können in der Tischlerwerkstatt aufgearbeitet und dann wieder eingebaut werden.

Künftig sollen Kirche und Sakristei einheitlich das spätbarocke Erscheinungsbild wiedergeben. Dazu werden die Fassaden der Sakristei nach Abnahme der stark abgewitterten Putzoberflächen neu verputzt und mit altweißen Fondflächen sowie roten-weißen Horizontalfugen wiederhergestellt.

Die Kirche steht inmitten des Friedhofes in erhöhter Lage an der Stelle eines romanischen Vorgängerbauwerks und ist nach dem Ortsheiligen benannt. Die Chorturmkirche auf rechteckigem Grundriss besteht aus dem Kirchenschiff, das 1719/1720 errichtet wurde, und dem im Kern romanischen, turmtragenden Chor. Den Turm bekrönt eine barocke Schweifhaube. Der schlichte Putzbau des Langhauses mit Eckquaderungen und Gesimsen wurde aus Natursteinen errichtet. Hochrechteckfenster mit Kreisfenstern im Traufbereich belichten den Raum. In den Fensterstürzen treten aus den Sandsteingewänden Engel hervor. Auf der Südseite hat man gleich zwei Sonnenuhren angebracht. Das Innere der Kirche prägen die Kassettendecke und die Doppelemporen mit Balusterbrüstung im Westen. Ein Taufstein stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Kanzel aus dem darauffolgenden Jahrhundert und die Orgel entstand um 1800. Erhalten ist auch eine reich beschnitzte Chorschranke.