07.12.2013 – Presse

DSD-Fördervertrag für St. Nikolaus in Pfronten

Zentrum einer Traditionspfarrei

Kurzfassung: Am 10. Dezember 2013 um 14.30 Uhr überbringt Dr. Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), zusammen mit Angela Rieck von Lotto Bayern einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Kupferneueindeckung des Turmhelms der Pfarrkirche St. Nikolaus in Pfronten-Berg im Landkreis Ostallgäu an Pfarrer Bernd Leumann. St. Nikolaus gehört somit zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

LangfassungAm Dienstag, den 10. Dezember 2013 um 14.30 Uhr überbringt Dr. Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Angela Rieck von der Staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Kupferneueindeckung des Turmhelms der Pfarrkirche St. Nikolaus im Ortsteil Berg in Pfronten im Landkreis Ostallgäu an Pfarrer Bernd Leumann.

Die Nikolauskirche in Berg wurde zwischen 1687 und 1692 als ein weiträumiger barocker Saalbau mit eingezogenem Chorraum errichtet. Mitte des 18. Jahrhunderts erhöhte man den Kirchturm auf 61 Meter. Kurz darauf musste man, nachdem ein Stück Deckenputz abgestürzt war, Umbaumaßnahmen einleiten und führte von 1778 bis 1782 zugleich eine durchgreifende Innenrenovierung aus, bei der das Gotteshaus auch neu ausgestattet wurde.

Der großzügige Innenraum ist reich an Werken der Übergangszeit von Spätrokoko zum Frühklassizismus. Die Freskomalereien von Joseph Anton Keller aus Kappel stammen aus dem Jahr 1780. Der Hochaltar mit seinen Skulpturen entstand zeitgleich durch den überregional bedeutenden Bildhauer Johann Hitzelberger, während Joseph Keller das Altarbild malte. Der stattliche Hochaltar markiert eine regional geprägte Sonderform des späten Rokoko mit filigranem Rocailledekor. Das Blatt des rechten Seitenaltars ist eines der letzten Werke von Giovanni Antonio Pellegrini, das linke Blatt stammt von Joseph Anton Keller 1802.

Die Kanzel wurde aus der Vorgängerkirche übernommen, sie schuf Nikolaus Babel 1705, den Kanzelaufsatz 1780 Johann Sigmund Hitzelberger, der auch die acht Beichtstühle formte. Das sogenannte Gerichtsmännergestühl, die Kommunionbank und der Kreuzweg entstanden um 1800 und werden der Malerfamilie Johann Hell zugeschrieben.

Neueren Datums sind das Laiengestühl, der Tabernakel am Hauptaltar und die Verkleidung des Altartischs. Sie fertigte die Münchener Werkstätte Josef Anton Müller 1891 an. Sie zählen zu den frühesten Zeugnissen des Neurokoko in Kirchenbauten. Das Wandkreuz, farbig gefasste Figuren und die Altarbemalung stammen ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. 1964 brach man die Empore ab und errichtete sie in Stahlbeton neu. Im gleichen Jahr kamen die Solnhofener Fußbodenplatten in die Kirche. Als letzte Veränderungen sind die Rekonstruktion des Evangelisten-Grisaille 1987 zu nennen und der Neubau der Orgel mit der Emporenbrüstung 2010.

St. Nikolaus in Pfronten, Wahrzeichen der Region und Zentrum einer ausgedehnten, traditionsreichen Pfarrei, gehört zu den über 240 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.