27.01.2020 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Fördervertrag für Tillyhaus in Hoexter

Tillyhaus in Höxter © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Gebäude mit hochwertiger Renaissanceausstattung

Die Innenrestaurierung des Tillyhauses in der Westerbachstraße 33 in Höxter unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale mit 60.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Kristin Wichert, Ortskuratorin Paderborn der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 29. Januar 2020 um 15.00 Uhr im Beisein von Jutta Dewenter von WestLotto an Cornelia Lange als Vertreterin der GbR Adelshof. Das Tillyhaus gehört zu den über 470 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Mitten in der Altstadt von Höxter, an der west-östlichen Straßenachse zwischen Westerbach- und Papenstraße, steht der repräsentative Heisterman-von-Zielbergsche Hof. Die Anlage ist nach dem Heisterman genannten Corveyer Kanzler Georg Kramer benannt, dessen Familie das Anwesen 1556 erwarb. Das Grundstück blieb bis 1871 in Familienbesitz der Heistermans, nachdem man sie mit der Hofanlage belehnt hatte.

Das Vorderhaus hatte der Corvey'sche Kanzler Heinrich Brinkmann nach seiner Belehnung mit dem Hof 1512 errichten lassen, zwanzig Jahre später baute er ein weiteres Haus. Zusätzliche Ergänzungs- und Umbauten fanden noch im 16. und frühen 17. Jahrhundert statt. So entstanden auf der Parzelle vier zum Hof gehörige Gebäude und eine große Halle, die im Lauf der Zeit unter die Hausnummern 31, 33, 35 und 37 auf der Westerbachstraße aufgeteilt wurden. Im 19. Jahrhundert teilte man sie in Wohnungen auf und baute die große Halle zurück.

Das Fachwerkgebäude Nummer 33 wird Tillyhaus genannt. Es besaß im Erdgeschoss eine hohe Halle, über der sich ein hinausragendes Stockwerk und der zweifach unterteilte hervorragende Giebel befand. Andreaskreuze prägen die Fassade im Brüstungsbereich, ein reich mit Engelsköpfen und Musen beschnitzter Erker akzentuiert sie.

In allen Gebäuden der Hofanlage befand sich eine außergewöhnlich hochwertige Renaissanceausstattung. Das Fachwerkensemble weist trotz der Umbauten viel Originalsubstanz in den erhaltenen Raumstrukturen auf. Die Instandsetzung des Komplexes begann 2003. Die schadhafte Fachwerk- und Dachkonstruktion, die mangelhaften Ausfachungen, die geschädigten Türen und Fenster sowie der mangelhafte Putz wurden seither auch mit Hilfe der DSD schrittweise instand gesetzt. Die durch spätere Einbauten verunklärte Raumstruktur wie die Schäden an Stuck und Decken wurden dabei behoben.