26.08.2019 – Hessen

DSD hilft Alter Schmiede in Laufenselden

Immer mitten durch

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die zimmermannsmäßige Instandsetzung des Fachwerkgerüstes und des Unterzuges einer Kammer sowie die Erneuerung der Ausfachung mit Lehmziegeln und die Aufarbeitung von sechs historischen Fenstern an der Alten Schmiede in Laufenselden mit 50.000 Euro. Möglich wurde die Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der DSD, an Denkmaleigentümer Gerd Rixmann im Beisein von Andreas Marx von Lotto Hessen bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 28. August 2019 um 15.30 Uhr.

Die Alte Schmiede ist neben dem Steinernen Haus der größte und bedeutendste Profanbau des Ortes. Das stattliche Gebäude prägt den Ortskern und ist von besonderer städtebaulicher, hauskundlicher und architektonischer Bedeutung und nunmehr eines der über 210 Projekte, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.

Die Alte Schmiede steht seit 1733/1734 zentral am Hauptplatz des historischen Ortskerns von Laufenselden. Das zweigeschossige barocke Fachwerkgebäude erhebt sich über einem hohen Sockel und dem Gewölbekeller eines Vorgängerbauwerks als Putzbau mit Krüppelwalmdach. Die Fachwerkkonstruktion besteht aus Eichenholz. Später eingebaute regelmäßige Hochrechteckfenster prägen die im Obergeschoss herausragenden Straßenfassaden. Einen Eingang findet man, mehrere Stufen erhöht, in der Mitte der Vorder- wie der Rückseite.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Dachstuhl unter Wiederverwendung der alten Dachkonstruktion durch den Einbau eines Kniestocks vergrößert. Die Verschieferung des Westgiebels sowie zwei Fenster im Erd- und Obergeschoss stammen vermutlich aus dieser Umbauzeit um 1841. Im Inneren ist die originale dreizonige Grundrissaufteilung mit großzügigem Flur erhalten. Die Türen und Böden stammen weitgehend aus der Umgestaltung im 19. Jahrhundert. Ebenso der Anbau einer zweigeschossigen Futterküche.

Nach Erstellung einer Bestandsdokumentation, der Bauschadensuntersuchung und der Erarbeitung eines Sanierungskonzepts erfolgte in einem ersten Schritt bereits die Reparatur der Dachdeckung und -entwässerung sowie die Beräumung des Gebäudes. Es finden sich statisch bedenkliche Verformungen am Fachwerkgerüst, Fäulnisschäden an der Fachwerkkonstruktion und gerissene und teilweise herausfallende Gefache. Der Putz ist großflächig abgeplatzt und gerissen. Fenster und Türen sind undicht, die Böden geschädigt. Es gibt aufsteigende Feuchtigkeit.