18.02.2019 – Thüringen

DSD-Ortskurator besucht die St. Wiperti-Kirche in Bilzingsleben

Der blau gepunktete Putz ist bereits herabgefallen

Dank vieler zweckgebundener Spenden nach einem Aufruf im DSD-Förderer-Magazin Monumente konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr für die Dachdeckungsarbeiten an der St. Wiperti-Kirche in Bilzingsleben 15.000 Euro zur Verfügung stellen. Nun besucht Ernst Herrbach, Ortskurator Erfurt der DSD, am Donnerstag, den 21. Februar 2019 um 11.00 Uhr Pfarrer Jens Bechtloff, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die anstehenden Arbeiten erläutern zu lassen.

Die Kirche St. Wiperti ist ein neugotischer Kirchenbau, der in seltener Geschlossenheit Bauwerk und Ausstattung beispielhaft bewahrt hat. Bereits 1512 wurde dem heiligen Wigbert oder Wipert hier eine Kirche errichtet. 1885 wurden das spätmittelalterliche Langhaus und der Chor abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das neue Gebäude entstand unter Einbeziehung eines stattlichen Westturmes vom Vorgängerbau, dessen Turmsockel aus der Zeit vor 1300 stammt. Strebepfeiler zwischen den gedrückten Spitzbogenfenstern akzentuieren die typische Saalkirche mit einem vieleckigen Ostabschluss. Die Ausstattung stammt überwiegend aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Die Weihe des neuen Gotteshauses fand 1889 statt.

Vor zwei Jahren mussten der neugotische Chor und das Langschiff gesperrt werden. Zahlreiche Risse im Chorgewölbe wirken bedrohlich und der blau gefärbte Putz mit weiß gepunktetem Dekor ist bereits in großen Brocken herabgefallen. Auch sind schon einzelne Ziegelsteine ausgebrochen. Vorbeugend hat man die neugotischen Fenster sicherheitshalber ausgelagert.

St. Wiperti ist eines der über 480 Projekte, die die private Deutsche Stiftung Denkmal dank Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen gefördert hat.