20.02.2018 – Bayern

DSD-Ortskurator besucht historisches Torhaus in Rattelsdorf

Historisches Torhaus in Rattelsdorf während der Restaurierung © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Download

Historisches Torhaus in Rattelsdorf während der Restaurierung © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Download

Kerker, Zollstation und Ferienwohnung

Um sich bei einem Presse- und Fototermin die Restaurierung des Torhauses in Rattelsdorf erläutern zu lassen, besucht Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Freitag, den 23. Februar 2018 um 15.00 Uhr gemeinsam mit Jörg Urban von Lotto Bayern Bürgermeister Bruno Kellner. Treffpunkt ist im Rathaus.

An der Restaurierung des ortsbildprägenden Gebäudes am Südeingang zum alten Ortskern beteiligte sich die DSD dank der Lotterie GlücksSpirale bereits im vergangenen Jahr und stellte 30.000 Euro für die Instandsetzung der Holzkonstruktion und des Daches zur Verfügung. Das Baudenkmal im Landkreis Bamberg ist als historische Landmarke am traditionellen Wirtschafts- und Handelsweg von Nürnberg nach Leipzig überörtlich bedeutsam. Das heutige Torhaus aus dem 18. Jahrhundert ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern gefördert hat.

Rattelsdorf erhielt zur Zeit der Hussitenkriege in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts seine Türme, Tore und Gräben. Von den ehemals drei Toren ist heute nur noch das südliche Torhaus erhalten, das aber bereits 1260 erwähnt wurde. Zeitweise diente es als Kerker für zum Tode Verurteilte, es wurde aber auch zur Erhebung von Zöllen an der seit dem Mittelalter viel genutzten Altstraße von Nürnberg nach Leipzig genutzt.

Heute strahlt das Bauwerk eine eher malerische Atmosphäre aus. Der zweigeschossige Walmdachbau in Sichtfachwerk aus dem Jahr 1730 wurde auf der Feldseite um 1840 massiv gebaut und verputzt. Zweimal drei Fensterachsen und die breite rechteckige Tordurchfahrt gliedern die Fassade. Zur Stadtseite hat die Längsfassade wegen der Nachbarbebauung weniger Fenster.

Von 1920 bis 2003 war das Torhaus bewohnt. In den 1980er Jahren wurde das Gebäude außen saniert, dabei im Inneren die originale Raumaufteilung beibehalten. Statische Probleme führten zuletzt zu der jetzt in Angriff genommenen grundlegenden Wiederherstellung des Bauwerks. In Abstimmung mit den Denkmalbehörden werden links und rechts der Durchfahrt im Erd- und Obergeschoss kleine Ferienwohnungen eingerichtet. Das Dach bleibt Kaltdach.