30.09.2019 – Bayern

DSD-Ortskurator besucht Schloss Löwenstein in Kleinheubach

Schloss Löwenstein in Kleinheubach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Download

Schloss Löwenstein in Kleinheubach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Download

Blickachsen, line of beauty und Brezelwege

Für Wiederherstellungsarbeiten im Park von Schloss Löwenstein in Kleinheubach – konkret die Anlegung und Herrichtung historischer Wege und die Anpflanzung von einhundert Bäumen – stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank des Margarethe Sperber-Härth-Fonds und ihres Sonderprogramms Gärten und Parks in diesem Jahr 25.000 Euro zur Verfügung. Aus diesem Grund besucht Reinhold Schöpf, Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister der DSD, am Mittwoch, den 2. Oktober 2019 um 11.00 Uhr Seine Durchlaucht Fürst Alois Konstantin zu Löwenstein, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die anstehenden Arbeiten erläutern zu lassen. Schloss Löwenstein ist eines von über 420 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie Glücks-Spirale allein in Bayern fördern konnte.

Der kleine Ort Markt Kleinheubach und das Schloss sind eine eindrucksvolle Symbiose von herrschaftlichem Sitz und bäuerlichem Markt eingegangen. Das Schloss wurde zwischen 1723 und 1732 von Louis Remy de la Fosse und Johann Dientzenhofer erbaut. Die Schlosskirche wurde dem Namen Jesu geweiht. 1871 schmückte der Maler Edward von Steinle, Professor für Historienmalerei an der Städelschen Kunstschule in Frankfurt am Main, die barocke Anlage und insbesondere die Schlosskirche mit zahlreichen Wandmalereien im neuromanischen Stil.

Die an der Wende zum 19. Jahrhundert im englischen Gartenstil umgewandelten Parkanlagen verleihen der Anlage den Charakter einer reichsgräflichen Residenz von hohem Anspruch. Den 17 Hektar großen Schlosspark öffnete Fürst Carl zu Löwenstein 1860 für die Bevölkerung. Im Norden begrenzt eine Kaimauer zum Main den Landschaftsgarten. Hier errichtetet man den großen Dienerbau und einen Eiskeller mit Exedra, einem sich anschließenden nischenartigen Raum. Aus der barocken Entstehungsphase haben sich im Park die Reste der ehemaligen Schlossmauer und die Einfassung der nördlichen Terrasse am Schloss sowie die Freitreppe vom Schloss in den Garten erhalten und wahrscheinlich auch die Orangerie. Seit 1819 wurde der Park landschaftlich „überformt“ durch bewusst inszenierte Bildfolgen und einem neuem Wegesystem mit Blickachsen, etwa der sogenannten line of beauty mit Brezelwegen, also gewundenen Rundwegen.