15.01.2018 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Ortskuratorin besucht Eisenbahnbrücke Öhde in Wuppertal

Vor malerischer Kulisse

Kurzfassung: Am 17. Januar 2018 um 11.00 Uhr besucht Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Meerbusch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Detlef Nagel von WestLotto den Vorsitzenden des Fördervereins Wupperschiene e.V., Ulrich Grotstollen, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort einen Eindruck vom Fortschritt der Arbeiten zu verschaffen. Treffpunkt ist an der Brücke. Die DSD stellte im vergangenen Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale für die Instandsetzung der Brücke 200.000 Euro zur Verfügung. Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Eisenbahnbrücke ist eines der über 440 Projekte, die die in Bonn ansässige Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Am Mittwoch, den 17. Januar 2018 um 11.00 Uhr besucht Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Meerbusch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Detlef Nagel von WestLotto den Vorsitzenden des Fördervereins Wupperschiene e.V., Ulrich Grotstollen, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort einen Eindruck vom Fortschritt der Arbeiten zu verschaffen, die die DSD unterstützt. Treffpunkt ist an der Brücke. Die DSD stellte im vergangenen Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale für die Instandsetzung der Brücke, konkret für Gleisbauarbeiten, Korrosionsschutz, Stahl- und Betonbauarbeiten an den Widerlagern, 200.000 Euro zur Verfügung.

Angesichts der wachsenden Industrie an der Wupper drängten Fabrikanten und Gemeinden den preußischen Staat zum Bau einer Eisenbahn. Beschlossen wurde der Streckenbau 1883. Zu Jahresbeginn 1886 wurde die Wuppertalbahn mit der Fertigstellung des ersten Streckenabschnitts vom Eisenbahnknotenpunkt Lennep mit Anschlüssen nach Köln, Barmen-Elberfeld, Solingen und Gummersbach bis Krebsöge eröffnet. Bis Jahresende wurde die Verlängerung bis Dahlerau eingeweiht und schließlich 1910 das Reststück bis Oberbrügge. Weitere Baupläne verhinderte der Erste Weltkrieg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Verkehrsplanung stärker auf den mancherorts schnelleren Omnibusstransport und den Straßenausbau. 1956 legte man die Strecke Lennep/Krebsöge still, Mitte der 1960er Jahre den mittleren Abschnitt zwischen Radevormwald und Halver und 1979 trennte sich die Bundesbahn vom Rest der angeblich unrentablen Strecke, die seit 1976 noch mit einem Zugpaar befahren worden war. Ende der 1980er Jahre wurde die Strecke zwischen Krebsöge und Kräwinkel von der Wuppertalsperre überflutet. Die Gleise von Radevormwald nach Halver bis Wilhelmstal wurden demontiert. Heute betreut der Verein Wupperschiene e.v. den Streckenabschnitt von Wuppertal-Oberbarmen/Rauental über Beyenburg nach Radevormwald-Wilhelmstal/Wuppertalsperre.

Die Strecke der Wuppertalbahn besitzt sieben, teilweise unterschiedlich gestaltete Brückenbauwerke. Die Öhder Brücke ist eine eingleisige, genietete Stahlbogenkonstruktion aus dem Jahr 1889 mit seltenen Brückenlagern. In den 1920er Jahren wurde sie wegen steigender Zuglasten durch Querverstrebungen verstärkt.

Der Verein Wupperschiene e. V. hat bereits in Eigenleistung, als Förderprojekte des Jobcenters und als Jugendprojekte, fünf Brücken saniert, dazu weitere Stützmauern wiederhergestellt und einen Hangrutsch beseitigt. Die derzeit baupolizeilich gesperrte Öhder Brücke soll künftig Streckenteil der Museumseisenbahn werden. Zuvor müssen Korrosionsschäden an den tragenden Teilen, Schäden an den Brückenbalken und am Mauerwerk beseitigt werden. Dazu zählen Gleisbauarbeiten, Korrosionsschutz sowie Stahl- und Betonbauarbeiten. Wieder werden erhebliche Eigenleistungen erbracht.

Die landschaftlich reizvolle Wuppertalbahn steigt von der Wasserlinie der Wupper bei 180 Metern auf 360 Meter in Radevormwald an und führt durch eine teils gebirgsartige Kulisse. Die Bahnbrücke ist eines der über 440 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.