08.06.2018 – Rheinland-Pfalz

DSD-Ortskuratorin besucht Stiftskirche in Kaiserslautern

Älteste Hallenkirche zwischen Rhein und Saar

Roswitha Chéret, Ortskuratorin Zweibrücken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), besucht am Dienstag, den 12. Juni 2018 um 14.00 Uhr gemeinsam mit Hartmut Emrich, Mitglied im Aufsichtsrat von Lotto Rheinland-Pfalz, Dekanin Dorothee Wüst, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die derzeit laufenden Maßnahmen an der Stiftskirche in Kaiserslautern erläutern zu lassen. Die DSD stellt dank der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro für die Dachdecker- und Spenglerarbeiten im Rahmen der Sanierung der Fassaden sowie des Schiff- und Chordachs zur Verfügung.

Im Zentrum der Altstadt von Kaiserslautern befindet sich die Stiftskirche, die auf ein 1176 gegründetes Prämonstratenserstift zurückgeht. Ab 1250 begann der Bau der heutigen Kirche, deren Chor 1291 vollendet war. Das Langhaus entstand bis etwa 1350. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die nördliche Vorhalle angebaut, zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtete man die beiden Westtürme. Anfang des 18. Jahrhunderts erhöhte man den ursprünglich nur zweigeschossigen Hauptturm um ein Geschoss.

Über dem Westjoch des schmalen Chors erhebt sich der achteckige Hauptturm der Kirche. Von den Choranbauten ist heute nur noch die nördliche Vorhalle erhalten. Das hochgotische Langhaus besteht aus einem Haupt- und zwei Seitenschiffen unter einem gemeinsamen Satteldach, am Westende erheben sich zwei achteckige Türme. Die sechs Joche des Langhauses und der Vorhalle markieren giebelständige Satteldächer auf der Nordseite. Das Innere von Langhaus und Chor ist kreuzrippengewölbt.

Die Stiftskirche St. Martin und St. Maria dient heute als protestantische Pfarrkirche. Für die Stadt ist die älteste Hallenkirche zwischen Rhein und Saar ein Wahrzeichen mit hohem Identifikationsgrad. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, konnte der Bau bis 1950 wiederinstandgesetzt werden. Doch die oberflächlichen Nachkriegsarbeiten führten dazu, dass das Gebäude heute massive Feuchtigkeitsschäden aufweist. Ausgehend vom Dach ist vor allem das Innere mit Gewölben, Mauerwerk und Putz betroffen. Die Außen- und Innensanierung ist in zwei Bauabschnitten geplant. Zunächst soll die Sanierung der Fassaden sowie des Schiff- und Chordachs erfolgen.

Die Stiftskirche, eines der bedeutendsten gotischen Kirchenbauten in der Pfalz, ist eines von über 160 Objekten, die die Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.