17.06.2019 – Hessen

DSD-Ortskuratorin fährt zur Bogenbrücke in Hartmannshain

Bogenbrücke in Hartmannshain © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Abfahrt um 10.15 Uhr am Rathaus Grebenhain

Einen symbolischen Fördervertrag über 140.000 Euro für die Mauerwerkssanierung der Bogenbrücke in Hartmannshain – einschließlich der Instandsetzung und Ertüchtigung des historischen Brückengeländers und der Erneuerung der Geländerfußplatten und Geländerverankerung – überbringt bei einem Presse- und Fototermin vor Ort am Mittwoch, den 19. Juni 2019 um 10.30 Uhr Gerhild Seibert, Ortskuratorin Wetzlar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Klaus-Peter Möller von Lotto Hessen an Bürgermeister Sebastian Stang. Die Förderung wurde möglich durch die Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist. Die 1906 errichtete Brücke ist eines der über 210 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Die Bogenbrücke führt am östlichen Rand von Hartmannshain über die ursprünglich in einer künstlichen Schlucht gelegene, heute als Radweg ausgebaute Bahntrasse der Oberwaldbahn. Die Oberwaldbahn verlief seit 1888 als diagonale Nebenbahn von Glauburg/Stockheim nach Lauterbach zwischen den Strecken Gießen-Fulda und Hanau-Friedberg und verband die Wetterau und den Vogelsberg. Die für Personenverkehr und vor allem für Holztransport genutzte Bahn wurde mit fortschreitendem Straßenverkehr unrentabel und in der Folge in Teilabschnitten stillgelegt. Nach dem Abbau der Gleise wurde die Bahntrasse in Hartmannshain zum Vulkanradweg ausgebaut. Entlang der Strecke haben sich vereinzelte denkmalgeschützte Bahnhöfe und Bahnbauwerke erhalten.

Die Bogenbrücke schwingt sich mit einem Bogenfeld über die einstige Bahntrasse. Sie ist mit Basalthaustein und bossierten Sandsteinquadern verkleidet. Über dem abschließenden Sandsteingesims hat sich ein aus gusseisernen Pfosten mit je drei waagerecht zwischengespannten Brüstungsstangen bestehendes Brückengeländer erhalten. Der originale Brückenbelag wurde durch eine Asphaltdecke ersetzt.

Trotz kontinuierlicher Reparaturen drang durch das Aufbringen mehrerer Asphaltschichten und nicht fachgerechter Wasserführung Nässe in die Konstruktion ein. Statische Schäden, ausbrechende Steine, mangelhafte Verfugung und Sinterbildung waren die Folge. Eine allgemeine technische Bearbeitung soll nun Abhilfe schaffen. Dazu zählen insbesondere Abdichtungs- und Entwässerungsarbeiten auf dem Gewölbebogen und den inneren Flügelwänden, eine Mauerwerkssanierung und Neuverfugung sowie die Instandsetzung und Ertüchtigung des historischen Brückengeländers.