06.05.2019 – Sachsen-Anhalt

DSD-Treuhandstiftung fördert die St. Nicolaikirche in Roxförde

St. Nicolaikirche in Roxförde © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

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St. Nicolaikirche in Roxförde © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

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Dachdeckerarbeiten können durchgeführt werden

Bei einem Pressetermin am Donnerstag, den 9. Mai 2019 um 9.30 Uhr überbringt Dr. Volker Stephan, Ortskurator Stendal der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dank der treuhänderischen Ingrid Wiegand-Stiftung in der DSD einen symbolischen Fördervertrag über exakt 11.641 Euro für die Dachdeckerarbeiten an der St. Nicolaikirche in Roxförde an Pfarrer Gerd Hinke. Die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Dorfkirche ist eines von über 580 Projekten, die die Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.

Die heutige Pfarrkirche ist ein neoromanischer Backsteinsaal auf Feldsteinsockel, der weithin ein sichtbares Wahrzeichen in der Region ist. Das Gotteshaus wurde von 1852 bis 1854 erbaut, nachdem der mittelalterliche Vorgängerbau einem Brand zum Opfer gefallen war. Den Eindruck des Innenraums bestimmt ein offener, verbretterter Dachstuhl. Die bauzeitliche Ausstattung mit der historischen Orgel ist erhalten. Das 1853 als Interimsinstrument für den Magdeburger Dom geschaffene Instrument wurde 1857/ 1858 nach Roxförde verbracht.

Mitte der 1980er Jahre wurde die Kirche wegen schwerer Bauschäden aufgegeben und war zum Abriss vorgesehen. Die örtliche Kirchengemeinde und viele engagierte Gemeindemitglieder konnten dies jedoch verhindern. In beispielhafter Eigenleistung schafften sie es, dass die Kirche seit 1990 wieder für Gottesdienste zur Verfügung stehen kann.

Die Roxförder Kirche verfügt im Dachbereich über zwei tragende Holzkonstruktionen. Die erste trägt das steile Satteldach, die zweite Holzkonstruktion – ein Sprengwerk – trägt die flacher geneigte Innenschale oberhalb des Kirchenraums. Bei der Sanierung des inneren Sprengwerkes und der darauf liegenden Schalung wurde festgestellt, dass die Auflager des Sprengwerkes stark geschädigt waren, so dass sie komplett erneuert und an die Sparren und Untergurte angeschuht werden mussten. Die Nut- und Federschalung wurde komplett erneuert. Dadurch erhielt der Kirchenraum seine ehemalige Anmutung zurück.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die schrittweise durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen an St. Nicolai dank ihrer Treuhandstiftung seit zehn Jahren. Die Ingrid Wiegand-Stiftung ist eine von über 230 Stiftungen, die auf Dauer angelegt eine Unterstützung leisten, die sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt hat, das aus der deutschen Denkmallandschaft nicht mehr wegzudenken ist.