22.09.2022 – Bayern

DSD unterstützt Arbeiten am Vöhlinschlössle in Frickenhausen

Detail im Vöhlinschlössle in Lauben-Frickenhausen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Das ehemalige Schloss in Lauben-Frickenhausen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Eine Küche mit Spuren von 1490 bis heute

Für die Außeninstandsetzung des Haupt- und Nebengebäudes des sogenannten Vöhlinschlössles in Lauben Frickenhausen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung. Das historische Gebäude gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte. Bereits im vergangenen Jahr unterstützte die DSD Arbeiten am Haupt- und Nebengebäude am ehemaligen Schloss in Frickenhausen mit 50.000 Euro.

Das Gebäude wurde um 1490 errichtet. Bis auf die Zutat der Zwerchhäuser im dritten Obergeschoss besitzt das Haus heute noch seine ursprüngliche Ausdehnung. Zunächst diente es als Herrensitz, später als Amtshaus. Für das 18. Jahrhundert hat man zwei barocke Ausbauphasen festgestellt. In der späteren Phase wurden die beiden Zechhäuser angebaut. Auch der Ausbau des zweiten und dritten Obergeschosses fiel in diese Phase. Der Einbau des "Rittersaals" mit Deckenstuck erfolgte in den Jahren 1760/61. Im 19. Jahrhundert erfolgten weitere Innenausbauten, als das Haus dem Ortspfarrer als Wohnung diente. Spätere Maßnahmen konzentrierten sich vornehmlich auf Reparaturen und Modernisierung.

Zum Objekt

Das ehemalige Schloss in Frickenhausen ist ein freistehender viergeschossiger Massivbau mit Satteldach. Im Nordwesten und Südosten gibt es zwei angesetzte Rundtürme, der südliche besitzt einen Spitzhelm. Zum Gebäude gehört ein freistehendes kleines Nebengebäude, das als Backhaus bezeichnet wird. Dass das Gebäude 1490 in einem Zug errichtet wurde, lässt sich sowohl an der Fassade als auch im Inneren wegen der einheitlichen verwendeten Materialien gut erkennen und belegen. Erkennbar ist diese Phase an dem feinen gelblichen Putz mit vielen und zum Teil großen Kalkspatzen.

Auch im ersten Obergeschoss dominiert die Bauzeit das Erscheinungsbild. Nur der Treppenlauf stammt aus dem 18. Jahrhundert. Bemerkenswert ist die erhaltene Ständerwand. Die Räume des zweiten Obergeschosses wurden als Wohnräume immer wieder einmal verändert. Dennoch finden sich auch hier Spuren der Bauzeit. Herausragend ist der Befund der ursprünglichen Küche. Hier sind die Esse und sämtliche Schichten zwischen 1490 und heute erhalten.