28.11.2022 – Niedersachsen

DSD unterstützt Außenrestaurierung am Kaffee Worpswede

Kaffee Worpswede * Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Gesamtkunstwerk Große Kunstschau

Für Maßnahmen zur Außenrestaurierung des Kaffee Worpswede im gleichnamigen Ort stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 100.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 30. November 2022 um 12.00 Uhr Dr. Wolfram Seibert, Ortskurator Bremen der DSD, an Landrat Bernd Lütjen. Das ortsprägende Gebäude ist eines der über 470 Denkmale, die die private DSD dank Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Der bei Bremen gelegene Erholungsort Worpswede ist wegen seiner Geschichte und seiner zahlreichen Kultureinrichtungen und Galerien weithin als Künstlerdorf bekannt. Die Künstlerkolonie, deren prominenteste Mitglieder Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker waren, wurde 1884 gegründet. 1914 zog der Universalkünstler und Architekt Bernhard Hoetger in den Ort und prägte die dortige Architektur. Der als der wichtigste expressionistische Baumeister Norddeutschlands geltende Architekt lebte und arbeitete zuvor in der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe.

Zum Objekt:

Mitten im Ort befindet sich das Kaffee Worpswede als ältester Bestandteil des Museumsensembles „Große Kunstschau“. Zu dem 1925 entstandenen Kaffee gesellten sich 1926 ein Hotel, das Logierhaus und 1927 der Ausstellungsbau „Große Kunstschau“. Das 1959 stark vereinfachte Innere des Kaffees baute man in den 1980er Jahren teilweise wieder zurück. Ein zentrales Kunstwerk mit Schnitzarbeiten stellt die Weltenesche „Yggdrasil“ aus der nordischen Mythologie dar als Sinnbild für den Kosmos. Die Böden sind mit unterschiedlichsten Keramikfiesen im wilden Verband belegt. Die Wände und Decken des Gastraums wurden farbig gefasst und teils mit geometrischen Formen bemalt.

Architektur, Landschaft, Bauskulptur, Malerei und Möbel bilden eine Einheit und sind als Gesamtkunstwerk gestaltet. Die drei Ziegelbauten in freier Grundrissform und expressionistischem Stil gruppieren sich um den geschickt mit eingehängten Oberlichtern beleuchteten zentralen Ausstellungsraum. Das Kaffee ist ein Fachwerkbau mit Ziegelausfachung, dessen Balken kühn geschwungen sind und weit über die Fassaden ausgreifen. Aufwendige Schnitzereien an diesen Schmuckbalken verweisen auf das Innere.