21.06.2019 – Rheinland-Pfalz

DSD unterstützt die ehemalige Pfarrkirche St. Barbara in Braubach

Vertragsübergabe mit Innenminister Lewentz

In Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz überbringt Erich Engelke, Ortskurator Koblenz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 25. Juni 2019 um 9.30 Uhr gemeinsam mit Lotto-Aufsichtsratsmitglied Walter Desch einen Fördervertrag über 40.000 Euro für die Dachdeckerarbeiten am Turm der ehemaligen Pfarrkirche St. Barbara in Braubach an Joachim Bay von der evangelischen Kirchenverwaltung. Der Vertrag wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale. Die St. Barbarakirche besitzt aufgrund ihrer bemerkenswerten Baugeschichte, ihrer Ausstattung und Ausmalung überregionale Bedeutung. Sie ist somit eines von über 170 Objekten, die die private DSD dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Die Barbarakirche befindet sich am südlichen Rand des Ortes Braubach unterhalb der Marksburg. Ihr Bau begann vermutlich kurz nach Erhalt der Stadtrechte um 1276. Veränderungen erfolgten in verschiedenen Jahrhunderten. So wurde an das flachgedeckte Kirchenschiff des 14. Jahrhunderts ein frühgotischer Chor angebaut. Der in die Nordwestecke des Kirchenschiffs einspringende mächtige, frühgotische Stadtturm dient als Kirchturm, die Haube und der hohe Spitzhelm stammen aus dem 17. Jahrhundert. Über dem Chor stammt das Fachwerkgeschoss vermutlich aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Im Innern der Kirche wurden 1969 Reste einer umfangreichen bauzeitlichen Ausmalung entdeckt und freigelegt. Der Innenraum akzentuiert an drei Seiten eine mit opulenten Schnitzereien versehenen Empore aus dem Jahr 1580. Seit den 1970er Jahren wird die ehemalige Pfarrkirche nicht mehr als solche, sondern als evangelisches Gemeindehaus genutzt.

Aufgrund jahrzehntelang nur notdürftig vorgenommener Bauunterhaltung weist das Gebäude zahlreiche Schäden auf. Das Mauerwerk des Kirchturms ist äußerst porös, so dass schon Steine herabfielen. Eine desolate Dachdeckung schädigte die Dachkonstruktionen von Kirchturm und Kirchenschiff durch eindringende Feuchtigkeit. Der Turm musste notgesichert und soll jetzt umfassend wiederhergestellt werden.