26.11.2019 – Rheinland-Pfalz

DSD unterstützt erneut die Wormser St. Magnuskirche

St. Magnuskirche in Worms während der Restaurierung © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Innenraum der St. Magnuskirche in Worms © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Hier wurde erstmals in Südwestdeutschland reformatorisch gepredigt

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich dank der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro an den Dachdeckerarbeiten an der St. Magnuskirche in Worms. Der Fördervertrag erreicht Pfarrer Klaus D. Fischer in diesen Tagen. Die Magnuskirche ist eines von über 170 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte. Die evangelische Pfarrkirche ist eine der ältesten Kirchen der Stadt und die erste Kirche in Südwestdeutschland, in der reformatorisch gepredigt wurde.

Die evangelische Pfarrkirche St. Magnus befindet sich im Südwesten der Wormser Altstadt in Nachbarschaft des Andreasstifts. Erstmals erwähnt wurde sie 1141 als Pfarrkirche des Stifts. Grabungen legen jedoch nahe, dass bereits im 8. Jahrhundert ein Kirchengebäude bestand. Zwischen dem 10. und dem 15. Jahrhundert wurde das Gotteshaus mehrfach erweitert. 1689 brannte der Bau ab. 1712 baute man ihn wieder auf. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche erneut bis auf die Grundmauern zerstört und 1953 in romanischer Formensprache wiederaufgebaut.

Die dreischiffige, querschifflose und flachgedeckte Pfeilerbasilika mit geradem Chorabschluss, querrechteckigem Chorraum und zwei kleineren, längsrechteckigen Nebenchören besitzt einen quadratischen Glockenturm, der sich über dem nördlichen Nebenchor erhebt. Die fünf quadratischen Turmgeschosse mit Eckquaderung werden nach einem starken Rücksprung von einem schlanken, achteckigen Glockengeschoss aus rotem Sandstein mit hohen Schallarkaden und steilem Turmhelm bekrönt.

Die Magnuskirche weist ein umfangreiches Schadensbild auf, das teilweise aus dem schlechten Material resultiert, das nach den Schäden im Zweiten Weltkrieg bei den Wiederherstellungsarbeiten verwendet wurde. So bröckelt der Außenputz vielfach ab, die Schieferdeckung ist löchrig, die Dachkonstruktion weist teils verfaulte Stellen auf und die Fenstereisen sind korrodiert. Nach der Dach- und Fassadensanierung der Süd- und Westseite im vergangenen Jahr steht in diesem Jahr die der Nordseite – einschließlich der Restaurierung des Westportals – an, damit im kommenden Jahr die Ostseite und im darauffolgenden Jahr der Turm saniert werden können.