04.11.2019 – Mecklenburg-Vorpommern

DSD unterstützt Sicherung der Wassermühle in Roidin

Wassermühle in Roidin © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Innenraum der Wassermühle in Roidin © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Vorbereitungen für die Folgearbeiten

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) kann die Sicherungsmaßnahmen an der Wassermühle in Roidin dank der Sammartin-Stiftung und zahlreicher zweckgebundener Spenden mit 110.000 Euro unterstützen. Der dazugehörige Fördervertrag erreicht Christian Bauer in diesen Tagen. Das technische Denkmal aus dem 19. Jahrhundert gehört zu den über 530 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern gefördert hat.

Die Wassermühle in Roidin im Landkreis Utzedel südöstlich von Demmin liegt am Rand des Tollensetals in einem Mühlenhof, der aus der Mühle, weiteren Wohngebäuden sowie einem Brunnenhaus mit Wasserläufen, Scheunen und Ställen besteht. Der Standort der Wassermühle ist seit 1698 belegt. Die Hausmühle mit Wirtschafts- und Wohnteil wurde um 1805 in Fachwerkbauweise auf einem Feldsteinsockel über einem Vorgängerbau erbaut, dessen Substanz noch im Fundament- und Kellerbereich vorhanden ist. Einzelne Abschnitte des Wirtschaftshofes wurden einhundert Jahre später abschnittweise durch Backsteinmauerwerk ersetzt.

Ende der 1920er Jahre kam es zum Umbau der Mühle auf Turbinenbetrieb durch die Firma Drees aus Westfalen, die auf die Umrüstung von Wassermühlen spezialisiert war. Verbaut wurde eine sogenannte Francis-Schacht-Turbine mit horizontaler Lagerung. Die Turbine ist bis heute mit allen nötigen Bauteilen im Schacht montiert und war offenbar bis vor wenigen Jahren noch lauffähig.

Der Mühlenbetrieb wurde Ende der 1950er Jahre eingestellt. Von 1971 an diente die Mühle als Wohnhaus. Unsachgemäße Behandlung des Objekts durch die Bewohner führte zu massiven Schäden. Seit einigen Jahren steht der Mühlenhof ganz leer. Der neue Eigentümer möchte durch die Renovierung das denkmalgeschützte Ensemble vor dem weiteren Verfall bewahren.

Bisher erfolgten umfangreiche Entrümpelungsaktionen und Notsicherungsmaßnahmen. Für die Mauerwerk-, Fachwerk- und Dachsanierung zeichnet ein örtlich ansässiger Zimmerermeister verantwortlich, der mit Umsicht die Maßnahmen ausführt. Das Denkmalbewusstsein des Eigentümers ist beispielhaft. Er möchte auch die Mühlentechnik wieder instandsetzen. Verschiedene Vorarbeiten, zu denen die Wiederherstellung der künstlichen Wasserwege und -becken gehört, sind bereits ausgeführt worden. Die anstehende Reparatur des herausgebrochenen Fachwerks an der Nordseite und die Sanierung der benachbarten Gefache dient dazu, den Verband zu ertüchtigen und für die Dachsanierung einen tragfähigen Unterbau zu schaffen.