06.06.2019 – Nordrhein-Westfalen

DSD-Unterstützung für das Südamerikahaus im Kölner Zoo

In den Formen einer russisch-orthodoxen Kirche

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale insgesamt 200.000 Euro für die Restaurierung des Südamerikahauses im Kölner Zoo zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Lutz Heitmüller, Vorstand der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 6. Juni 2019 um 11.00 Uhr an Zoodirektor Theo Pagel und Christopher Landsberg von der AG Zoologischer Garten Köln. Das Südamerikahaus zählt neben dem Antilopenhaus und der Direktorenvilla zu den ältesten Bauten aus der Gründungszeit des Zoos und ist unverzichtbarer, prägender Bestandteil des Ensembles.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale von WestLotto insgesamt 200.000 Euro für die Restaurierung der Türme und der Außenhülle des Südamerikahauses im Kölner Zoo zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Lutz Heitmüller, Vorstand der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 6. Juni 2019 um 11.00 Uhr an Zoodirektor Theo Pagel und Christopher Landsberg von der AG Zoologischer Garten Köln. Das Südamerikahaus zählt neben dem Antilopenhaus und der Direktorenvilla zu den ältesten Bauten aus der Gründungszeit des Zoos und ist prägender Bestandteil des Ensembles. Es gehört zu den über 460 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Der Zoologische Garten liegt nördlich der Kölner Innenstadt im Stadtteil Riehl. Der drittälteste Zoo Deutschlands wurde 1860 als Aktiengesellschaft unter großem bürgerlichem Engagement gegründet. Der Garten sollte „die Kenntnisse der Naturwissenschaft, insbesondere der Zoologie und der Botanik“ fördern. Erster Zoodirektor wurde der Arzt und Zoologe Dr. Heinrich Bodinus. Über die Ausführung der Bauten, die unterschiedlichen Tierbehausungen, Stein- und Felsanlagen, Volieren, Käfige, das Restaurant, den Musikpavillon und die Direktorenvilla entschied eine Bau-Kommission.

So entstanden 40 heute nicht mehr existierende Tierhäuser im maurischen Stil, meist in Holzbauweise, vereinzelt auch in Stein. Die gärtnerische Gestaltung folgte dem Vorbild englischer Landschaftsgärten mit gewundener Wegeführung, Rasenflächen, Schmuckbeeten, Weihern, Springbrunnen, Wasserfällen sowie exotischen Baum- und Strauchgruppen. Skulpturen, die meist Tiere darstellten, ergänzten die Ausgestaltung. Zooerweiterungen 1864 und 1882 hielten sich an die ursprüngliche Gartengestaltung. Erst nach der Jahrhundertwende wurde die Anlage vereinfacht und nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges, dem nahezu der gesamte Tierbestand zum Opfer fiel, weiter reduziert. Nur schlichte Zweckbauten und Gehege wurden ergänzt. Zu Erweiterungen des Terrains kam es 1960 und 1998. Heute ziehen die 10.000 Tiere des Zoos aus 750 Arten jährlich über 1,5 Millionen Besucher an.

Neben der 1860 im klassizistischen Stil erbauten Direktorenvilla, dem kurz darauf im maurischen Stil errichteten Giraffen- und Antilopenhaus, den als "Schweizer Blockhäuser" 1884 gestalteten Rinderhäusern, dem Seelöwenfelsen von 1887 und dem Affenfelsen von 1914 hat sich vom historischen Bestand nur das 1899 als Vogelhaus entworfene Südamerikahaus erhalten.

Das nördlich der Direktorenvilla gelegene, von Bäumen umsäumte Gebäude ist in seinen Formen einer russisch-orthodoxen Kirche nachempfunden. Der in Gelb und Weiß gehaltene Bau besteht aus einem Mittelschiff mit Apsis, zwei Seitenschiffen und vier flankierenden Ecktürmen auf quadratischen Grundrissen. Die beiden Nordtürme sind schlanker als die wuchtigeren Südtürme. Kielbogige Blendgiebel leiten zu achteckigen Turmaufbauten über, die im Norden als durchfensterte Tambours und im Süden massiv gestaltet sind. Gestreckte Kuppeln mit Laternen und bekrönenden Zwiebeldächern schließen die Türme ab. Lisenen und Bögen gliedern die Fassaden. Das äußere Erscheinungsbild hat sich weitgehend original erhalten. Der Innenraum und das Hauptdach sind aufgrund von Kriegsschäden in der Nachkriegszeit verändert worden.