13.02.2023 – Rheinland-Pfalz

Ehemaliger Schlachthof in Worms

Architektonisch beeindruckende Jugendstilbauten

An der Dach- und Fassadensanierung des ehemaligen Schlachthofs in Worms beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der gemeinwohlorientierten Lotterie GlücksSpirale mit 58.000 Euro. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt am Mittwoch, den 15. Februar 2023 um 14.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Robert Sommer, Ortskurator Mainz der DSD, im Beisein von Wolfgang Bärnwick, Mitglied des Aufsichtsrates von Lotto Rheinland-Pfalz, an Marc Baumüller von der Alter Schlachthof GmbH & Co. KG. Das historische Gebäude gehört somit zu den über 280 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Der im Jahr 1912 errichtete ehemalige Schlachthof befindet sich im Südosten von Worms in Rheinnähe. Die Schlachthofgebäude waren ihrer Funktion entsprechend gruppenweise zusammengefasst und ursprünglich von Gartenanlagen und Baumpflanzungen umgeben. Das Zentrum der Schlachthofanlage bildet die sogenannte Verbindungshalle, die einen überdeckten Übergangsbereich zwischen den Schlachthallen und dem Kühlhaus darstellt und seit Ende des 19. Jahrhunderts Bestandteil nahezu jeden Schlachthofs war.

Nach der Stilllegung des Schlachthofs Ende der achtziger Jahre wurden immer mehr der zahlreichen Anbauten und Nebengebäude abgerissen. Übrig geblieben sind architektonisch beeindruckende Jugendstilbauten, wie die ehemalige Verbindungshalle, das Kühlhaus, der Wasserturm und das Maschinenhaus.

Zum Objekt:

Die Halle wurde in einer für die Zeit typischen Mischbauweise errichtet: Ziegelmauerwerk für die Wände, Eisenbeton für die weitgehend in Portalen und Fensterflächen geöffneten Giebelwände und im Industriebau gängige Eisenfachwerkbinder für die Dachkonstruktion. Während die Gebäude des Schlachthofs als reine Zweckbauten weitgehend schmucklos blieben, wurde besonderer Wert auf die Oberflächengestaltung des Eisenbetons gelegt. Seine Überarbeitung nach dem Ausschalen war zu dieser Zeit Standard und der Schalungstechnik mit unregelmäßigen Brettern geschuldet.