21.01.2023 – Niedersachsen

Ehemaliges Hofbeamtenhaus in Wolfenbüttel wird saniert

Prächtiger Festsaal mit blattvergoldeten Stuckaturen

Im Rahmen der Gesamtsanierung des ehemaligen Hofbeamtenhauses in Wolfenbüttel stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale für die Restaurator-, Stuckateur- und Steinmetzarbeiten 100.000 zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin im Rathaus am Dienstag, den 24. Januar 2023 um 15.00 Uhr Walter Dröge, Ortskurator Braunschweig der DSD, im Beisein von Asmus Weber von Lotto Niedersachsen an Bürgermeister Ivica Lukanic. Das heute als Standesamt genutzte Gebäude ist eines der über 490 Denkmale, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen unterstützen konnte.

In der ehemaligen Residenzfestung Wolfenbüttel, etwas südlich von Braunschweig zwischen Harz und Lüneburger Heide, errichtete man zentral am Markt zwischen 1736 und 1742 für den Generalmajor Johann Ludwig Diedrich von Schwartzkoppen ein Palais. Das einstige Hofbeamtenhaus verlor seine Funktion, als 1753 die herzogliche Residenz ins nahe Braunschweig umzog. Somit ist der Barockbau weitgehend unverändert erhalten. 1963 ging der Bau in städtisches Eigentum über und wird seit 1976 für das Standesamt genutzt.

Zum Projekt:

Die langgezogene spiegelsymmetrische Barockfassade weist einen zentralen leicht vorspringenden Risalit mit Zwerchhaus und Sandsteinportal auf. Über dem Natursteinsockel mit Kellerfenstern erhebt sich die zweistöckige monochrome Putzfassade, die den Fachwerkbau als Steinbau erscheinen lässt. Über einem Traufgesims deckt den Bau ein Ziegelmansarddach mit kleinen Gauben, die abwechselnd von Dreiecks- und Segmentgiebeln überfangen sind. Das zentrale Zwerchhaus ist verschiefert und weist einen breiten Dreiecksgiebel mit Okulusfenster im Tympanon auf. Das Portal ist wiederum von einem Segmentgiebel bekrönt. Die nach außen öffnenden Rechteckfenster sind teils bauzeitlich erhalten.

Im Innern sind überdies wesentliche Bestandteile der ursprünglichen Ausstattung erhalten, etwa das repräsentative Treppenhaus oder zahlreiche barocke Innentüren. Stuckarbeiten, Scheinmarmor und Wandmalereien zeichnen das Interieur aus. Hervorzuheben ist der prächtige einstige Festsaal mit blattvergoldeten Stuckaturen.