05.01.2023 – Nordrhein-Westfalen

Ehemaliges Wirtschaftsgebäude in Obermarsberg

Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dienen der Reparatur des Dachstuhls

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Instandsetzung des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes am Stift 11 in Obermarsberg. Der stattliche Bau aus dem 16. Jahrhundert wird seit der Auflösung des Klosters 1803 zu Wohnzwecken genutzt. Mit dem Fördervertrag über 10.000 Euro beteiligt sich die private Denkmalschutzstiftung mit einem Drittel an den notwendigen Arbeiten am Dachstuhl.

Bereits Ende des 8. Jahrhunderts wurde auf der sächsischen Eresburg, dem heutigen Obermarsberg, von Karl dem Großen nach dem Sieg über die Sachsen ein Benediktinerkloster gegründet. Die später als Probstei dem Kloster Corvey unterstellte Anlage prägt bis heute den Ortskern. Den Eingang zur Klosterimmunität bildet der sogenannte Benediktusbogen, ein weiteres Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Für die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist das ehemalige Wirtschaftsgebäude in Obermarsdorf eines von über 620 Förderprojekten, die die Stiftung allein in NRW aus privaten Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, unterstützen konnte.

Zum Objekt:

Südwestlich der Stiftskirche hat sich das einstige Wirtschaftsgebäude erhalten. Das langgestreckte Gebäude Am Stift 11 aus dem 16. Jahrhundert ist ein verputzter Bruchsteinbau, dessen Wände bis zu 1,10 Meter stark sind. Die Wandöffnungen der Innenseiten weisen teilweise Schielungen und Segmentbögen auf. Ein einfaches, gezapftes Kehlbalkendach mit hochliegenden Kehlbalken und zweifach stehendem, leicht nach innen geneigtem Stuhl deckt den Bau. Fast alle Balken der östlichen Dachhälfte wurden bereits in anderen Bauten zuvor verwendet. Es sind drei Gruppen älterer Sekundärhölzer zu unterscheiden: Die jüngsten Sekundärhölzer gehören zu einer Vorgängerkonstruktion um 1670, die ältesten wurden dendrochronologisch auf 1524 datiert. Das Gebäude dokumentiert die Blütezeit des Klosters sowie die Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg. Heute ist der Bau vertikal in zwei Wohneinheiten geteilt.