10.08.2011 – Presse

Ein Haus für Kinder, Jugendliche und Senioren

Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung des Fachwerkhauses in der Weiherstraße 5 in Burscheid

Kurzfassung: Für die Dach- und Fassadensanierung am Fachwerkwohnhaus in der Weiherstraße 5 in Burscheid stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 50.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag erhält Michael Koppetsch von der Gemeindeleitung der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde Burscheid in diesen Tagen. Das regionaltypische Fachwerkgebäude in Burscheid, Teil der historischen Kernbebauung der Ortschaft, ist damit eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Einst bot das Fachwerkwohnhaus in der Weiherstraße 5 in Burscheid im Rheinisch-Bergischen Kreis mehreren Familien Wohnraum, doch nach 2000 stand das Gebäude leer. Nun wollen die neuen Eigentümer den weiteren Untergang des Bauwerks verhindern und die Schäden der jahrelangen Vernachlässigung beseitigen, ange­fangen beim Dach, wo der Dachstuhl ertüchtigt werden muss, bis hin zum Fachwerk, das ebenfalls dringend saniert werden muss. Das Engagement der neuen Besitzer unterstützt die DSD mit einem Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro, der in diesen Tagen bei Michael Koppetsch von der Gemeindeleitung der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde Burscheid eintrifft. Künftig soll in dem Haus das Gemeindezentrum, ein Büro, eine Einliegerwohnung sowie Gruppenräume für Kinder, Jugendliche und Senioren unterkommen. Neben der DSD werden die anstehenden Maßnahmen auch von der NRW-Stiftung und vom Land unterstützt.

Burscheid macht das Stadtzentrum mit dem Marktplatz und der Kirche unverwechselbar. 1175 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als er zum St. Gereon-Stift in Köln gehörte. 1856 verlieh ihm König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die Stadtrechte. Die Bedeutung Burscheids erwuchs aus dem Boden, der gut für Grünland- und Milchwirtschaft ist. Doch zudem war Burscheid die bergische Obstkammer. Bergische Butter, Eier, Käse und Apfelkraut konnte man in allen Städten im Rheinland erwerben. Im 16. Jahrhundert führte die Nutzung von Wasserkraft und Holzreichtum zum Bau zahlreicher Mühlen, die heute als Zeugen der lebendigen Geschichte erhalten sind.

Zentral im historischen Ortskern gelegen, wurde zwischen 1850 und 1864 ein freistehendes, traufständiges Fachwerkwohnhaus mit zwei Geschossen errichtet, dessen fünf symmetrische Achsen ein Satteldach deckt. Hochrechteckige Fenster, liegende Gefache und geschosshohe Streben gliedern die Fassaden. Die rückwärtige Traufseite ist verbrettert, das gilt auch für die Giebeldreiecke. Zu betreten ist das Haus durch eine zweiflügelige, fast geschosshohe Tür mit profiliertem Sturz und Oberlicht in der Mitte des Gebäudes. Die ursprüngliche Raumaufteilung und das Treppenhaus haben sich weitgehend original erhalten. Ein separater Eingang verweist auf die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes als Mietshaus.

Das Fachwerkhaus in Burscheid, das ohne das Engagement der neuen Eigentümer verfallen würde, ist nunmehr eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte, so Schloss Barntrup, die Windmühle in Ennigerloh und Hof Grube in Lüdinghausen.

Bonn, den 10. August 2011/Schi