19.07.2017 – Sachsen-Anhalt

Ein Schritt nach dem anderen

Burg Schlanstedt in Huy wird wieder eine feste Burg

Kurzfassung: Besuch von einem verlässlichen Förderer bei der schrittweisen Instandsetzung der Burg Schlanstedt in Huy erhält am 21. Juli 2017 um 12.00 Uhr Angela Brümmer vom Förderverein Burg Schlanstedt. Anlässlich einer erneuten Förderung über 35.000 Euro besuchen Claus Mangels, Ortskurator Magdeburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, und Johanna Grude von Lotto Sachsen-Anhalt die Baustelle mit einem symbolischen Fördervertrag. Damit werden weitere Arbeiten insbesondere am Mauerwerk des Bergfrieds möglich. Die heutige Burg stammt im Wesentlichen aus der Zeit von 1616/17, die Ursprünge des Bergfrieds reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Burg Schlanstedt gehört seit 2014 zu den über 560 Denkmalen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank ihrer Förderer und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Sachsen-Anhalt erhalten helfen konnte.

Burg Schlanstedt in Huy © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

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Langfassung: Besuch von einem verlässlichen Förderer bei der nun im 5. Bauabschnitt laufenden Instandsetzung der Burg Schlanstedt in Huy erhält am 21. Juli 2017 um 12.00 Uhr Angela Brümmer vom Förderverein Burg Schlanstedt. Anlässlich einer erneuten Förderung über 35.000 Euro besuchen Claus Mangels, Ortskurator Magdeburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, und Johanna Grude von Lotto Sachsen-Anhalt die Baustelle mit einem symbolischen Fördervertrag. Durch den inzwischen vierten Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden weitere Arbeiten bei der Mauerwerks-, Dach-  und Deckensanierung möglich, insbesondere am Mauerwerk des Bergfrieds.

Burg Schlanstedt ist ein geschlossener Vierflügelbau, der in seiner heutigen Gestalt aus der Zeit um 1616 stammt. Der älteste Bauteil ist der romanische Bergfried in der Mitte des südlichen Gebäudetrakts mit einem im 19. Jahrhundert ergänzten Zinnenkranz.

Umfangreiche statischer und bauphysikalischer Untersuchungen haben ergeben, dass im Laufe der Jahrhunderte eine Durchfeuchtung des Gipsmörtels erfolgt ist. Durch diese Dauerdurchfeuchtung weicht der Gipsmörtel in Hohlräume des Mauerwerks aus, das sich in Teilen in einem langsamen Prozess bis zu 10 cm nach Außen schob. Die Burg befand sich insgesamt durch die starken Mauerwerksverformungen und -risse, die besonders gravierend an den Gebäudeecken festzustellen waren, in schlechtem Zustand, als sie 2002 in den Besitz der Familie Brümmer kam. Die Familie hat sich zum Ziel gesetzt, sie auf lange Sicht instand zu setzen und als touristischen Standort zu entwickeln. Momentan wird durch Veranstaltungen und Restaurantbetrieb das Gebäude als Gaststätte, Veranstaltungsort, Standesamt und kleines Museum bereits professionell bespielt.

2013 kam es zu ersten Notsicherungsmaßnahmen, die vor allem gefährdete Bereiche statisch sicherten und unterstützten, bevor 2014 und 2015 mit der statischen Sicherung der Außenwandecken der Burg begonnen werden konnte. Dazu wurden über Eck jeweils zwei etwa 19 Meter lange Bohrungen oberhalb der Fenstersturzebene und im Brüstungsbereich in Längsrichtung der Wand angeordnet. In die Bohrungen wurden Gewindestäbe mittels Epoxydharz eingebaut, die an den Enden mit Edelstahlkopfplatten versehen sind. Es folgten Arbeiten an Mauerwerk und Dach des Ostflügels und nun weitere Arbeiten am Bergfried. Die dringend erforderlichen Maßnahmen dienen ausschließlich dem Erhalt der Bausubstanz und erfordern einen hohen finanziellen Aufwand, bei dem die engagierten Eigentümer Hilfe benötigen.

Die Burg Schlanstedt ist eines von über 520 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.