Die Predigerkirche ist eine Dominikanerkirche aus dem 13./14. Jahrhundert und gehört zu den bedeutendsten erhaltenen Bettelordenkirchen der Region. Ihre Klarheit und Einfachheit macht sie zu einem herausragenden Exemplar gotischer Sakralarchitektur – zu einem Kulturdenkmal von besonderem Rang. Darüber hinaus sind die Predigerkirche und das ehemalige Dominikanerkloster die einzigen erhaltenen Wirkungsstätten von Meister Eckhart, dem angesehenen Theologen und Mystiker des Mittelalters.
Nicht Jahreszahlen sind der Schwerpunkt der Führung, sondern die historischen Räumlichkeiten der Kirche und des Klosters. Andreas Benedikt erläutert ikonographisch und kunsthistorisch eine Auswahl der erhaltenen Kunstwerke aus mehreren Jahrhunderten, wie sie die Innenräume erfüllten. Dazu gehören beispielsweise historische Grabsteine, Figuren, Gemälde, der Hochaltar – ein mehrteiliger Wandelaltar – und als Besonderheit das eichene Chorgestühl von 1280.
Auch Wandmalereien rücken in den Fokus. Bedeutsamstes Wandgemälde ist die Darstellung des „Marientodes“ aus der Zeit um 1320 im byzantinischen Stil der Darstellung eines italienischen Malers. Zudem wird der Frage nachgegangen, warum der Künstler die Statue der Madonna Anfang des 14. Jahrhunderts in der neuen „S-Form“ und mit einem realistisch dargestellten Kind gestaltet hat.
Ferner werden historische liturgische Geräte näher betrachtet und erklärt. Zum Abschluss werden die Probleme und der Aufwand angesprochen, die bei Erhaltung und Sicherung der Kunstschätze über die Jahrhunderte entstanden sind sowie aktuelle Tendenzen bei der Restaurierung von Kirchenkunstwerken.